Diesel-Affäre: Münchens OB Dieter Reiter schimpft auf Kanzlerin Merkel

München - Im Abgas-Skandal wirft der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter Bundeskanzlerin Angela Merkel ein völliges Abtauchen vor. "Beim Diesel-Thema versteckt sich Frau Merkel", sagte der SPD-Politiker der Augsburger Allgemeinen. "Wir - die Oberbürgermeister aller großen Städte - waren für Februar zu einem neuen Diesel-Gipfel mit ihr verabredet, aber ich habe immer noch keine Einladung aus dem Kanzleramt bekommen."
Die deutsche Regierungschefin halte sich bedeckt, statt Lösungen zu schaffen, mahnte Reiter. "Ich glaube, dass ihr das Thema höchst unangenehm ist", sagte der SPD-Politiker. "Denn wir hatten vereinbart, dass beim nächsten Diesel-Gipfel die Automobilindustrie dabei sein muss. Das will Frau Merkel aber offenbar nun doch nicht." Dies sei für die betroffenen Kommunen nicht akzeptabel: "Wir Städte haben das Problem - und Bundeskanzlerin Angela Merkel, die es lösen kann, hält sich bedeckt."
Reiter forderte "eine flächendeckende Umrüstung aller Dieselfahrzeuge, die neuer sind als Euro 4", wie er betonte. "Das muss aber Bundeskanzlerin Angela Merkel anschieben, denn die Autokonzerne machen das natürlich nicht im Alleingang."
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