Die wichtigsten Zahlen zum neuen Mietspiegel

Neben der Grundmiete haben die Zu- und Abschläge eine große Bedeutung. Der Mietspiegel gilt nur für freifinanzierte Wohnungen.
von  Willi Bock
Die Messestadt in Riem gehört zu den durchschnittlichen Wohnlagen in München.
Die Messestadt in Riem gehört zu den durchschnittlichen Wohnlagen in München.

Neben der Grundmiete haben die Zu- und Abschläge eine große Bedeutung. Der Mietspiegel gilt nur für freifinanzierte Wohnungen.

München -  Der neue Mietspiegel gilt nur für die rund 500000 frei finanzierten Wohnungen in München. Er gilt nicht für Wohnheime, Sozialwohnungen, Penthouses, Gewerbeflächen, Untervermietungen oder Untergeschosse. Bei der Erhebung wurden aber nur Mieten von neuen Verträgen berücksichtigt, oder wenn die Miete seit der letzten Erhebung erhöht wurde. Ein großer Teil der Bestandsmieten wird also nicht berücksichtigt. Das halten der Münchner Mieterverein, die SPD und der Münchner CSU-Bundestagsabgeordnete Johannes Singhammer für falsch.

Bei der Berechnung der ortsüblichen Vergleichsmiete sind zwei Faktoren wichtig: Die Grundmiete nach Größe und Alter der Wohnung: Die Werte stehen auf der großen Tabelle rechts. Aber auch die Zu- und Abschläge: Denn nach denen bemisst sich der Wert einer konkreten, einzelnen Wohnung je nach Lage und Zustand. Da gibt es große Unterschiede.

Hier eine Zusammenfassung der Zu- und Abschläge je Quadratmeter (in Klammern die Werte des Mietspiegels 2011):

Gute Wohnlage: +0,74 (+0,80)

Beste Wohnlage: +1,61 (+1,75)

Hochhaus (zwischen 1949 und ’85 gebaut, 7 Stockwerke): -0,63 (-0,85)

Frei stehender Wohnblock: -0,30 (-0,85)

Stadthaus (neu): liegt zwischen zwei Gebäuden anderer Bauart und hat keine eigene Grünfläche, kein Hochhaus: +0,59

Einfacher Altbau vor 1949 ohne ausgebautes Dachgeschoss: -1,22 (-1,10)

Nachkriegsbau 1948 - 1967 gebaut, ohne Dachausbau: -0,67 (-0,28, galt bis Baujahr 1978)

Unvollständiges oder fehlendes Warmwasser: -0,76 (-0,41)

Warmwasser durch Strom: -0,50 (0,41)

Wohnung ohne Heizung: -1,78 (-1,94)

Wohnungen ohne Thermostatventile oder in denen nicht in jedem Zimmer eine Heizgelegenheit ist: -0,25

Kein Bad mit Dusche oder Wanne: -0,67 (-0,60)

Zweites Bad: +0,59 (+0,59)

Besondere Zusatzausstattung im Bad wie zweites Waschbecken oder Dusche und Wanne: +0,37 (+0,59)

Nach 1995 nicht modernisiertes Bad (neu): -0,14

Nicht modernisiertes Bad und nicht mindestens türhoch gefliest: -0,67

Offene Küche (neu): +0,61

Küche mit guter Ausstattung (Herd, Kühlschrank, Spüle): +0,61 (+0,44)

Gehobene Küche (zusätzlich Dunstabzugshaube, Mikrowelle oder Spülmaschine): + 0,91 (+1,27)

Gaskochfeld (wenn es keine gehobene Küche ist): -0,88

Einfacher Fußboden ohne jeden Belag: -1,64 (-1,54)

Einfacher Boden (nicht überall Belag): -0,84 (-0,91)

Guter neuer Boden (2005 und später verlegt oder instandgesetzt): +0,27 (+0,40)

Terrasse über 5 m2 (auch Dachterrasse: +0,44 (+0,50)

Innenhof (neu: großer gepflasterter Innenhof): +0,31

Rückgebäude (neu): +0,52

Fußbodenheizung: +0,62 (+0,48)

Kamin/Kachelofen (neu): +0,69

Kein Aufzug (ab 3 Stockwerken): -0,37 (-0,32)

Parterre oder Hochparterre (neu): -0,35.

In der Summe beträgt der maximale Abschlag: -5,80 Euro und der maximale Zuschlag: +4,90 Euro.

Bisher haben Vermieter mit den „Spannenwerten“ die Miete weiter nach oben treiben können. Das geht jetzt nicht mehr so einfach: Erstens haben Richter die Spannenwerte nicht mehr akzeptiert. Und mit dem neuen Münchner Mietspiegel 2013 müssen die Spannenwerte genau begründet werden!

 

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