Der Preis des Erfolgs

Der lange Treck ins Umland ist längst im Gange: Thomas Müller, stellvertretende AZ-Lokalchef, über Münchner Wohn-Wahnsinn.  
von  Thomas Müller
Wohnen in München ist reinster Luxus.
Wohnen in München ist reinster Luxus. © Martha Schlüter

Der lange Treck ins Umland ist längst im Gange: Thomas Müller, stellvertretende AZ-Lokalchef,  über Münchner Wohn-Wahnsinn.

München - Eine Altbau-Villa für 9 Millionen. Eine Doppelhaushälfte für 6 Millionen. Ein Geschäftshaus für 50 Millionen. Ein Quadratmeter Baugrund in der Altstadt für 60 000 Euro. Ein Wahnsinn? Der ganz normale Münchner Wohnsinn.

Dochmal abgesehen von solchen Preis-Spitzen: Wer in der Maxvorstadt, in Neuhausen oder in Nymphenburg wohnen (bleiben) möchte, zahlt bis zu 14,65 EuroMiete pro Quadratmeter. Kalt, versteht sich. Im Lehel oder in Altschwabing sind’s noch ein paar Cent mehr. Ach ja: Die teuerste Wohnung in der Altstadt kostet 25 Euro kalt. Ist noch nicht gebaut, weshalb man sich vormerken lassen kann – bevor sie weg ist. Wie gesagt, der ganz normale Wahnsinn, den die AZ ab heute in einer Serie von allen Seiten beleuchten wird.

Wer sich das noch leisten kann? Ob Rentner, Familien, Einzel-, Mittel- oder Geringverdiener: Der lange Treck ins längst hoffnungslos zersiedelte Umland ist in vollem Gange, in puncto Zeitaufwand und Fahrtkosten oft leider aber keine echte Alternative.

Kein Zweifel, München wird nicht billiger werden, und sein Gesicht weiter verändern. Sozialer Wohnungsbau oder moralische Appelle ändern daran so gut wie nichts. Die hohe Lebensqualität und die gute Job-Lage an der Isar haben ihren Preis. Einen sehr hohen Preis, den wir alle zahlen müssen. Falls wir uns den Münchner Wohn-Wahnsinn weiter leisten wollen – und können.

 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.