Das Zeug zum Wiesn-Hit

Erst war’s ein Lied für Insider – mittlerweile ist der Song „Zehn Meter geh’“ von BR-Kabarettist Chris Boettcher ein Ohrwurm. Und noch viel wichtiger: er ist echt volksfesttauglich.
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Chris Boettcher
Petra Schramek Chris Boettcher

MÜNCHEN - Erst war’s ein Lied für Insider – mittlerweile ist der Song „Zehn Meter geh’“ von BR-Kabarettist Chris Boettcher ein Ohrwurm. Und noch viel wichtiger: er ist echt volksfesttauglich.

Die Wiesn wird wieder ein Stück bayerischer. Zumindest, wenn es um den diesjährigen Wiesnhit geht. Nicht nur unter dem Fliegerlied von Donikkl werden die Bänke wieder beben, Anwärter auf den diesjährigen Ohrwurm ist der Ingolstädter Kabarettist Chris Boettcher.

„Zehn Meter geh'“ heißt sein Song - kein typisch gestrickter Wiesnhit: Der Refrain ist zwar eingängig, doch nach ein paar Maß Bier nicht mehr leicht zu singen. Die Strophen sind lang und voller Häme auf „Germany's next Topmodel“.

Boettcher jedoch glaubt, dass die Wiesn durchaus ein gesellschaftskritisches Lied vertragen kann: „Ist doch schön, wenn die Leute nicht nur ,Zipfe eini, Zipfe aussi' singen, sondern etwas mit einer Botschaft.“ Und die lautet: Der Modelwahnsinn in Deutschland ist einfach nur lächerlich - zumal alle Models am Ende ihrer Karriere sowieso auf der Yacht Flavio Briatores enden... „Eine Wiesnbedienung, die hat wenigstens zehn Maß in der Hand, aber eine Sara Nuru geht raus, dreht und zruck. Des war’s", sagt Boettcher.

Kursierte der Song erst nur unter Fans, die Boettcher live auftreten sahen, fand er schnell seinen Weg zu YouTube, jetzt findet er sich sogar im CD-Ranking von Amazon „und dabei werde ich hauptsächlich in Bayern gehört", sagt Boettcher. Er selbst ist von dem Erfolg etwas überrascht. „Ich habe nie geplant, einen Wiesnhit zu landen" „Viele Musikteams arbeiten ein Leben lang drauf hin. Aber am Ende wird das Lied ein Hit, nach dem die Leute verlangen."

Das scheint derzeit „Zehn Meter geh'" zu sein: Zahlreiche Wiesnbands aus dem Hippodrom, Hacker- und Augustinerzelt haben bei Boettcher schon nach den Noten gefragt und auf den Volksfesten in Karpfham, Rosenheim und Ingolstadt grölten die Masse tausendfach den Refrain. „Da geht echt was ab", sagt Boettcher.

„Nach der zehnten Maß denkt zwar keiner mehr über den Text nach, aber bis zur dritten schon." Jetzt ist Boettcher selbst gespannt, wie sich sein Lied mit einer echten Blaskapelle anhört. „Das kenn ich ja noch gar nicht. Ich werd' mich heimlich ins Zelt schleichen. Es muss irre sein, wenn 8000 Leute dein Lied singen."

Anne Kathrin Koophamel

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