K.o.-Tropfen auf der Wiesn: Das fordern die Grünen

Grüne, Rosa Liste und Volt fordern beim Oktoberfest sofortige Tests bei Verdacht auf K.o.-Tropfen. Eine Initiative zählte bereits sechs Fälle, bei denen sie eine solche Substanz vermuteten – doch das Sanitätszelt ist dafür nicht ausgestattet. Jetzt soll das Referat für Arbeit und Wirtschaft reagieren.
von  Sophia Willibald
Die Stadtratsfraktion Grüne, Rosa Liste, Volt kritisiert, dass das Sanitätszelt auf der Wiesn derzeit nicht für ein schnelles Drogenscreening ausgerüstet ist. Ein unmittelbarer Nachweis von K.o.-Tropfen ist damit nicht möglich.
Die Stadtratsfraktion Grüne, Rosa Liste, Volt kritisiert, dass das Sanitätszelt auf der Wiesn derzeit nicht für ein schnelles Drogenscreening ausgerüstet ist. Ein unmittelbarer Nachweis von K.o.-Tropfen ist damit nicht möglich. © IMAGO / Wolfgang Maria Weber

Der AZ liegt seit Dienstagmittag ein Antrag vor, den die Stadtratsfraktion Grüne, Rosa Liste, Volt am Mittwoch (1. Oktober) im Rathaus stellen will. Sie fordert, "dass im Wiesn-Sanitätszentrum während des Oktoberfests bei allen Fällen, in denen es einen Verdacht auf die Verabreichung von K.o. Tropfen gibt, (...) geeignete Proben entnommen werden".

Grüne, Rosa Liste und Volt fordern sofortige Tests bei Verdacht auf K.o.-Tropfen auf der Wiesn  

Das Referat für Arbeit und Wirtschaft unter Christian Scharpf (SPD) soll dafür Sorge tragen. In der ersten Festwoche zählte die Initiative "Sichere Wiesn für Mädchen* und Frauen*" sechs Verdachtsfälle auf K.o.-Tropfen. Aktuell verfüge das Sanitätszelt über keine Ausstattung für ein schnelles Drogenscreening, kritisiert die Fraktion.

"Da diese Substanzen nur kurze Zeit im Körper nachweisbar sind", wäre ein sofortiges Screening für die Behandlung und auch die Strafverfolgung von Vorteil, heißt es im Antrag. Wiesn-Stadträtin Anja Berger (Grüne) sagt: "Wir wollen eine sichere Wiesn für alle Frauen. Jeder der sechs Verdachtsfälle ist einer zu viel."

Aktuell fehlt im Sanitätszelt die Ausrüstung

Für Frauen bedeute es eine enorme Belastung, sich gar nicht mehr oder nur verschwommen erinnern zu können, so Berger. "Das Mindeste, was wir tun können, ist sicherzustellen, dass Spuren rechtzeitig gesichert werden." Jasmin Barnes, stellvertretende Vorsitzende des Vereins KO – kein Opfer, sagt: "München darf hier nicht zögern, sondern muss jetzt Verantwortung für den Schutz aller Besucher*innen übernehmen."

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