Messerverbot auf dem Oktoberfest: Das sind die neuen Regelungen

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Bisher war an den Zugängen zur Theresienwiese stichprobenartig kontrolliert worden. Was besonders an den Wochenenden und am Tag der Deutschen Einheit das Gedränge beispielsweise am Haupteingang oder auch dem Aufgang von der U-Bahn-Station Theresienwiese massiv erhöhte. Daher entschied sich die Stadt zu einer neuen Allgemeinverfügung. „Durch die Ausweitung der Verbotszone“, so KVR-Chefin Hanna Sammüller, „werden insbesondere die Bereiche vor den Eingängen noch stärker gesichert, in denen es regelmäßig zu Menschenansammlungen kommt.“ Ein Messerverbot sei kein „Allheilmittel“, sagt Polizeivizepräsident Christian Huber. Aber es sei ein „Kontrollinstrument, das zur Erhöhung der Sicherheit auf dem Oktoberfest beiträgt.“ Huber kündigte an, dass Polizisten stichprobenartig kontrollieren und „Verstöße konsequent geahndet“ werden.
Diesen Bereich umfasst die Messerverbotszone
Sein Brotzeitmesser oder den Hirschfänger zur Tracht durfte man bereits im vergangenen Jahr nicht mit aufs Oktoberfest nehmen. Die Messerverbotszone wurde für die 190. Wiesn ausgeweitet, wie Polizeipräsidium und Kreisverwaltungsreferat mitteilten. Sie umfasst das Gebiet zwischen dem „Inneren Sperrring“ und dem „Mittleren Sperrring“ – inklusive der angrenzenden Geh- und Radwege. Genau gesagt geht es um den Bereich des Bavariarings zwischen der Schwanthalerstraße und der Hans-Fischer-Straße. Sowie auf der Theresienhöhe zwischen dem Bavariaring und der Hans-Fischer-Straße.

Diese Strafen drohen bei Verstößen
Wer mit einem Messer oder ähnlich gefährlichen Gegenständen erwischt wird, riskiert wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz ein saftiges Bußgeld, dessen Höhe im Einzelfall vom KVR festgelegt wird. Glasflaschen, Rucksäcke und Taschen über drei Liter Volumen sind ebenfalls verboten. Vom Messerverbot ausgenommen sind laut KVR unmittelbar an den Verbotsbereich anliegende Wohnungen und Geschäftsräume sowie Lokale, Restaurants und deren genehmigte Freischankflächen.

Generelles Cannabis-Verbot auf der Wiesn
Wer sich statt mit ein paar Mass Wiesnbier mit einem Joint zudröhnen will, muss ebenso vorsichtig sein. Auf der Theresienwiese gilt trotz der Teillegalisierung 2024 ein generelles Konsumverbot für Cannabis. Wer sich erwischen lässt, wie er beispielsweise am Hügel an der Bavaria einen Joint raucht, riskiert ein großes Loch in seinem Wiesn-Budget in Form einer Geldbuße zwischen 500 und 1500 Euro. „Lassen Sie die Finger von Cannabis“, rät Polizeivizepräsident Huber. Im vergangenen Jahr gab es 160 Anzeigen wegen Drogendelikten auf der Wiesn, meist ging es dabei aber um Kokainkonsum.
Upskirting: Fotos, die besonders teuer werden
Ein besonderes Augenmerk haben die Einsatzkräfte dieses Jahr auf Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. "Jede Belästigung und jede Tätlichkeit in diesem Bereich ist eine zu viel!", betonte Huber. Auch das zunehmend häufiger vorkommende Fotografieren unter den Dirndlrock ("Upskirting") werde ganz klar verfolgt und könne mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft werden. Damit Betroffene von Belästigung und Gewalt auch Hilfe rufen können, wird es in den Festzelten heuer erstmals Ladestellen für Handys mit leeren Akkus geben.
Neue Regelung für E-Scooter
Neu ist in diesem Jahr auch die Regelung für E-Scooter, die rund um die Wiesn nach 17.00 Uhr nicht mehr abgestellt und ausgeliehen werden dürfen. Hintergrund sind zahlreiche – unzulässige – Fahrten betrunkener Festgäste in den vergangenen Jahren, die teils in schweren Verletzungen geendet haben.

Moderne Überwachungskameras
Die Polizei hat das gesamte Festgelände gut im Blick, durch zahlreiche Streifen. Zudem wurden wieder 54 Überwachungskameras installiert, die allesamt nachgerüstet und auf den neuesten Stand der Technik gebracht wurden. Das Präsidium habe da „viel Geld in die Hand genommen“, heißt es. Auf der Wiesnwache sind insgesamt 600 Polizisten und Polizistinnen im Dienst. Zudem kommen bei der Bundespolizei weitere 220 Beamte, die an den Bahnhöfen, sowie in den Zügen und in den S-Bahnen für die Sicherheit der anreisenden Wiesnfans während der 16 Tage sorgen.