CSU will Flößern städtisches Holz geben
München - Im Sommer koa'n Mo - im Winter koa Geld..." - so heißt ein alter Spruch der Flößer. Er stammt aus Zeiten, in denen sie Wolle, Holz, Vieh und andere Rohstoffe über die Isar transportierten.
Flößern fehlt auch im Sommer das Geld
Heute befördern sie stattdessen Ausflügler und Blaskapellen. Das Geld fehlt allerdings inzwischen auch im Sommer. Wegen Corona fiel die vergangene Saison aus und diese steht auf der Kippe.
Die CSU fordert deshalb nun, dass die Stadt den Flößern helfen muss. Ihre Idee: Die Stadt soll ihnen Baumstämme aus ihren Wäldern schenken. "Wir dürfen nicht zulassen, dass die Corona-Pandemie die alteingesessenen Betriebe zum Aufgeben zwingt", sagt Alexander Reissl, der den Antrag verfasst hat.
Vorsitzender begrüßt CSU-Idee
Die Idee begrüßt Klaus Menk, Vorsitzender im "Flößer-Kulturverein München-Thalkirchen". Sein Verein hat seit April 251 Unterschriften gesammelt, mit dem Appell, dass die Stadt München Hilfe leisten müsse.
Denn die Fahrten für Mai und Juni hat zum Beispiel der Floßbetrieb Seitner aus Wolfratshausen bereits abgesagt. Fahrten mit eingeschränktem Betrieb seien nicht rentabel und nicht möglich, lässt sich auf deren Webseite nachlesen: "Durch den Saisonausfall 2020 bleibt uns nichts anderes übrig, als wirtschaftlich zu denken. So ist es einfach nicht möglich, unsere Fahrten ,auf Biegen und Brechen' getreu dem Motto ,...Hauptsache, es geht', durchzuführen", heißt es da.
Unterstützung können die Flößer daher gut brauchen, meint der Vereinsvorsitzende Menk. Der Bedarf an Holz sei groß. Denn die Stämme liegen seit einem Jahr im Trockenen. "Vielleicht kann man sie gar nicht mehr verwenden."
Spätestens im nächsten Jahr brauchen die Flößer aus seiner Sicht aber neue. Und dafür ist jede Menge Holz nötig: 20 Tonnen wiegt ein 18 Meter langes und fast sieben Meter breites Floß aus Fichtenholz.
Die Bäume dafür werden bereits im Herbst ausgesucht und gefällt, über den Winter gelagert. Erst im Frühjahr bauen die Flößer ein neues Boot. Das dauere einen ganzen Tag, erklärt es der Floßbetrieb Seitner.
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