CSU interveniert: Doch kein Aus für den Münchner Ratskeller?

Nach 150 Jahren ist für das Traditionslokal unter dem Rathaus Ende 2025 Schluss. Zumindest hieß es das zuletzt. Die CSU will die Wirtschaft jetzt retten.
von  Christina Hertel
Seit 150 Jahren gibt es den Ratskeller unter dem Rathaus. Doch Ende Jahre soll dort Schluss sein.
Seit 150 Jahren gibt es den Ratskeller unter dem Rathaus. Doch Ende Jahre soll dort Schluss sein. © imago

München - Ende des Jahres soll eine Münchner Institution schließen: der Ratskeller unter dem Rathaus, wo vor allem Touristen einkehren, wo viele Münchner gern den Fasching feiern. Nach 150 Jahren soll Schluss sein.

Darüber hatte die AZ vor ein paar Wochen berichtet. Hauptgrund ist, dass eine teure Sanierung ansteht. Weil das Rathaus aber ohnehin ab 2032 generalsaniert werden soll und dann auch der Ratskeller schließen müsste, lohnt sich das Ganze für den Wirt nicht mehr.

Die CSU im Münchner Stadtrat will nun den Ratskeller doch noch retten und die Gastronomie unter dem Rathaus erhalten. Einen Antrag hat sie am Dienstag eingereicht.

150 Millionen könnte die Rathaus-Sanierung kosten 

Denn CSU-Chef Manuel Pretzl hält den Zeitplan für die Rathaus-Sanierung für unrealistisch. "Die Stadt ist pleite – woher soll also das Geld für die Sanierung des Rathauses ab 2032 kommen?", fragt er. Offiziell bekannt ist noch nicht, was die Arbeiten kosten sollen. Im Sommer 2024 sprach die Münchner SPD von 150 Millionen. Inzwischen könnte es mehr sein, schließlich steigen die Preise am Bau.

Pretzl fürchtet deshalb: Wenn der Ratskeller jetzt dichtmacht, aber die Sanierung wegen der schlechten Haushaltslage doch nicht losgeht, könnte der Keller auf unbestimmte Zeit leer stehen.

"Wir wollen, dass es für den Ratskeller weitergeht"

Und das darf aus seiner Sicht auf keinen Fall passieren: "Wir wollen, dass es für den Ratskeller weitergeht." Denn schließlich bringt die Gastronomie über die Pacht auch etwas Geld in die leeren Kassen der Stadt. Die CSU fordert deshalb, dass die Stadt (genauer gesagt: das Kommunalreferat) doch noch einmal mit dem Wirt sprechen soll – womöglich lässt er sich umstimmen.

Und wenn das nicht klappt, müsse sich die Stadt "dringend" einen anderen Pächter für die Räumlichkeiten des Ratskellers suchen. 

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