Update

Corona-Demo wird als "Gottesdienst" inszeniert

Nur mit Maske und nur 1.000 Teilnehmer hießen Vorgaben für den Prostest gegen die Corona-Maßnahmen. Doch es kommen 1.900 und fast keiner trägt Maske.
Irene Kleber,
Nina Job
Nina Job
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
61  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Demonstranten am Sonntag auf der Theresienwiese.
iko 7 Demonstranten am Sonntag auf der Theresienwiese.
Der ehemalige Fernseh-Pfarrer auf der Demo-Bühne.
iko 7 Der ehemalige Fernseh-Pfarrer auf der Demo-Bühne.
Demonstranten am Sonntag auf der Theresienwiese.
iko 7 Demonstranten am Sonntag auf der Theresienwiese.
Demonstranten am Sonntag auf der Theresienwiese.
iko 7 Demonstranten am Sonntag auf der Theresienwiese.
Demonstranten am Sonntag auf der Theresienwiese.
iko 7 Demonstranten am Sonntag auf der Theresienwiese.
Demonstranten am Sonntag auf der Theresienwiese.
iko 7 Demonstranten am Sonntag auf der Theresienwiese.
Ein "Friedensfahrzeug" auf der Theresienwiese.
iko 7 Ein "Friedensfahrzeug" auf der Theresienwiese.

München - Mit roten Grablichtern und Kerzen in den Händen stehen sie da und lauschen dem früheren TV-Pfarrer Jürgen Fliege (73). Der ruft die Menschen, die am Sonntag auf die Theresienwiese gekommen sind, um gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren, auf, die Bayernhymne zu singen. Der Text zum Mitsingen erscheint auf einem riesigen Bildschirm über der Bühne.

Dann hält Fliege eine Predigt auf der Bühne, sagt Sätze wie: "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer den totalen Sieg will, wird die totale Niederlage bekommen." Oder: "Lasset uns singen: Die Gedanken sind frei."

Rund 1.900 Teilnehmer auf der Theresienwiese 

Die Veranstalter von "Querdenken 089" haben den Protest auf der Theresienwiese, der unter strengen Auflagen für maximal 1.000 Teilnehmer genehmigt worden war, als freikirchlichen Gottesdienst inszeniert. Und sich somit im Recht gefühlt, keine Maske tragen zu müssen.

Ein "Friedensfahrzeug" auf der Theresienwiese.
Ein "Friedensfahrzeug" auf der Theresienwiese. © iko

Die Polizei war mit 1.000 Beamten vor Ort. Doch die Beamten schritten nicht ein. "Die Rechtslage ist unklar", teilte ein Polizeisprecher nachmittags mit. "Wir befinden uns in einer rechtlichen Grauzone, ob das ein Gottesdienst ist oder nur ein vorgeschobener." Später kamen die Juristen des Innenministeriums zu dem Ergebnis: Es ist ein Gottesdienst. Damit fehlte der Polizei zunächst die juristische Grundlage, die Versammlung aufzulösen.

Als sich die Veranstaltung im weiteren Verlauf aber immer mehr zu einem Konzert entwickelte, wurde der Veranstalter von der Polizei entsprechend belehrt. Dieser zeigte sich allerdings nicht einsichtig, so dass die Veranstaltung schließlich um kurz vor 19 Uhr von der Polizei beendet wurde.

1.900 Menschen haben laut Polizei an dem Protest-Gottesdienst teilgenommen. Deutlich mehr, als ursprünglich erlaubt.

 

Lesen Sie auch

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
61 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • H.orvath am 02.11.2020 19:16 Uhr / Bewertung:

    Wieso werden hier Beleidigungen als Kommentare akzeptiert, aber ausführliche Kommentare mit Quellen (Links zu bundesregierung.de, Ärztekammer und RKI) zur Beseitigung von Fake-News nicht?

  • am 02.11.2020 14:37 Uhr / Bewertung:

    Stellen Sie sich einmal diesen Herrn Fliege vor! Dann noch den katholischen Möchte-Gern-Titelseite-Pfarrer Schießler, dem seine "Bekannt" und deren beide Söhne und dann die Schein-Heiligkeit. Das ist schlimmer als Corona.

  • eule75 am 02.11.2020 12:22 Uhr / Bewertung:

    Da sind aber viele Schrauben locker!

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.