Busen-Zoff: Hofbräuhaus will Wiesn-Fotos zensieren
MÜNCHEN - Blanke Busen im Bierzelt und volltrunkene Wiesn-Besucher sollen für Profi-Fotografen tabu sein: Kurz vor dem Start der Wiesn ist ein Streit um eine eventuelle Zensur von Bildern mit pikanten Inhalten entbrannt.
Im Streit um Fotos von Betrunkenen und blanken Busen auf der Wiesn haben die Oktoberfest-Verantwortlichen den Vorwurf der Zensur zurückgewiesen. „Auf dem Oktoberfest gibt es keine "Vorzensur"-Bedingungen. Medienvertreter werden nicht in der Ausübung ihrer Tätigkeit gehindert“, teilte die Festleitung in München mit. In den Bierzelten sei der jeweilige Wirt für die Foto- und Drehgenehmigungen zuständig. Er könne von seinem Hausrecht Gebrauch machen.
Der Bayerische Journalistenverband (BJV) hatte am Donnerstag „Vorzensurbedingungen“ auf dem Oktoberfest kritisiert. Die Pressestelle des Hofbräuzeltes lasse sich bei der Akkreditierung per Unterschrift zusichern, dass weder Betrunkene noch nackte Brüste abgelichtet würden. Damit werde massiv in die Pressefreiheit eingegriffen. Auch andere Zeltbetreiber versuchen nach BJV-Angaben zunehmend, in diese Richtung Einfluss zu nehmen.
In dem seit längerem verwendeten Akkreditierungsformular des Hofbräu-Zeltes heißt es: „Aufnahmen von unter Alkohol stehenden Personen, einzeln oder in Gruppen, sind grundsätzlich nicht gestattet“. Und: „Aufnahmen von Personen in unangemessener oder unvollständiger Kleidung sind verboten.“
Hofbräu-Sprecher Stefan Hempl hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Es gehe darum, volltrunkene Menschen zu schützen, die ihre Persönlichkeitsrechte nicht mehr selbst wahrnehmen können. Eine Sprecherin des berühmten Münchner Hofbräuhauses betonte am Freitag, dass sich die Kritik ausschließlich gegen das Hofbräu-Festzelt auf der Wiesn und nicht gegen das Wirtshaus in der Innenstadt richte.
dpa
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