Bürgerbeteiligung online: München entdeckt das Internet

Die Stadt wird digital: Eltern bekommen eine neue App, Mängel sollen Bürger per Smartphone melden können und auch Bürgerbeteiligung soll bald online stattfinden.
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Müll im Hofgarten, entdeckt und fotografiert von AZ-Leser Djordje Matkovic. Ärgernisse wie diese sollen bald per App gemeldet werden können.
Müll im Hofgarten, entdeckt und fotografiert von AZ-Leser Djordje Matkovic. Ärgernisse wie diese sollen bald per App gemeldet werden können. © Djordje Matkovic

München - Vom Geschäftsmeeting bis zum Treffen mit Freunden - Corona hat vieles, für das früher eine physische Anwesenheit nötig war, in den virtuellen Raum verlagert. Auch die Stadt hat die Chancen dessen, was durch die Digitalisierung möglich ist, erkannt.

Angebote für Eltern sollen online gebündelt werden

Noch in diesem Jahr soll sich für Münchner vieles erleichtern - und vor allem soll weniger Papier und mehr Datenvolumen dabei gebraucht werden. Dafür hat der Stadtrat diesen Mittwoch eine Reihe an Maßnahmen beschlossen. Noch in diesem Jahr will die Stadt alle Angebote für Eltern und Familien online bündeln. Zum Beispiel sollen sie dort Anlaufstellen und Kontaktnummern finden - von Hilfenummern bei häuslicher Gewalt bis hin zum Kita-Finder.

Mitte des Jahres ist der Relaunch geplant

Bereits ab Mitte 2021 solle muenchen.de dafür einen "Relaunch" erhalten, sagt SPD-Stadtrat Lars Mentrup, einer der Verfasser des Antrags. Dann sollen alle Angebote in einer "Münchner Kindl App" stehen. "Zum Beispiel sollen Eltern über die App Briefe der Schule oder Infos des Kindergartens erhalten", sagt Mentrup. "Für Eltern soll sich dadurch die Kommunikation mit Schulen und Kindergärten erleichtern."

Müll melden - per App

Außerdem gibt die Stadt noch in diesem Jahr einen neuen, digitalen Mängelmelder heraus. Damit sollen Bürger Mängel, zum Beispiel eine Verschmutzung im Stadtgebiet mit ihrem Smartphone an die Verwaltung melden können. Bereits erfasste Meldungen werden auf einer Stadtkarte angezeigt. Wird eine einzelne Meldung ausgewählt, erscheinen detaillierte Informationen wie Meldungstext, Fotos und Angaben der Verwaltung zum Bearbeitungsstand. Mit dem Mängelmelder sollen Bürger laut IT-Referent Thomas Bönig ohne Schreibverkehr und Zeitaufwand dazu beitragen können, dass München lebenswert bleibe.

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Würzburg, Paris und Madrid machen es vor

Florian Roth (Grüne) forderte dies bereits 2013. Der Stadtrat beschloss es nun im Rahmen seiner neuen Digitalisierungsstrategie. Noch 2021 will die Stadt testweise eine neue Bürgerbeteiligungsplattform herausbringen. "Dort sollen die Bürger Kritik üben, aber die Stadt soll sie auch befragen können", sagt Lars Mentrup (SPD). So ähnlich wie bei einer Bürgerversammlung - nur digital und nicht nur einmal im Jahr, sondern immer, wenn wichtige Entscheidungen anstehen. In Würzburg, Paris und Madrid gibt es das bereits. München will die Plattform Consul verwenden. Über sie sind auch Debatten und Abstimmungen möglich.

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5 Kommentare
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  • Monika1313 am 11.02.2021 12:50 Uhr / Bewertung:

    sorry, ich will nicht meckern, muss es aber leider tun.
    Ich frage mich, warum die Stadtreinigung das nicht sieht bzw, meldet? Sie haben es doch früher auch gesehen. Warum werden überall die Bürger eingespannt? Bei uns auf der Grünfläche lagen Christbäume, die wurden abgeholt, 10 Meter weiter lagen auch 2 Christbäume, die liegen noch immer da.
    Ich habe volle Abfalleimer einer Bushaltestelle der MVG gemeldet, die haben es auf die Straßenreinigung geschoben.Es ist so, dass wohl für die Entleerung der Behälter ein anderer zuständig ist als der, der den Dreck vom Boden wegmacht, wenn der Eimer zu voll ist. Irgendwann kriegt jeder Bürger ein Schäufelchen in die Hand.......

  • Allacher am 11.02.2021 09:41 Uhr / Bewertung:

    Wie jetzt, wacht München endlich auf?
    Corona sei Dank!

  • Ludwig III am 11.02.2021 09:05 Uhr / Bewertung:

    Das erste, was so eine App macht: sie fordert Zugriff. Und damit kann sie im Prinzip alles. Wenn sie schlecht programmiert ist, bringt sie mein ganzes Smartphon durcheinander. Und schnüffelt in meinem Telefonbuch und in meinem Terminkalender. Und beschädigt die Sicherheit meines Systems. Weil die Damen und Herren Programmierer ja selber nichts hinbekommen und zahlreiche zugelieferte Bibliotheken verwenden, die sie selber nicht verstehen. Und Internetdienste, für die das gleiche gilt.

    Mir kommen nur Open-Source-Apps auf's Smartphon.

    Um ein Bild von einem vollen Mülleimer zu machen, brauche ich keine App. Da reicht auch ein simpler Link für den Browser.

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