Regen bremst U-Bahnen aus: Jetzt reagiert das Rathaus

Am Dienstagvormittag (28. Oktober) ist es auf der Münchner U-Bahn-Linie 6 zu Problemen und Verspätungen gekommen. Ansagen und Anzeigen der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) verwiesen auf die "schlechten Witterungsverhältnisse". Was steckt dahinter?
Verspätungen der U6: Kann schlechtes Wetter schuld sein?
Das "U" in U-Bahn steht gemeinhin für "Untergrund". Da dürfte es den einen oder anderen Pendler in den Morgenstunden durchaus verwundert haben, dass er länger als gewöhnlich am Bahnsteig ausharren musste. Okay, es regnet ein bisschen, und es weht ein böiger Wind – aber kann das gleich diese massiven Probleme auslösen?

Die U6 verkehrt zwischen den Bahnhöfen Klinikum Großhadern und Garching-Forschungszentrum, dementsprechend sind die U6-Züge auch oberirdisch unterwegs. Womöglich mussten die Lokführer der Züge also in diesen Bereichen die Geschwindigkeit aus Sicherheitsgründen deutlich reduzieren.
Behinderungen nur am Vormittag
An den heftigen Windböen lag es schon einmal nicht, klärt ein MVG-Sprecher auf Anfrage der AZ auf. Es sei in den vergangenen Tagen auf dieser Linie immer wieder mal zu witterungsbedingten Verzögerungen gekommen: "Das liegt ganz einfach daran, dass die Gleisverhältnisse rutschig sind."
Zudem mache sich "die Feuchtigkeit in Kombination mit den vielen herabfallenden Blättern" negativ bemerkbar: "Die Behinderungen betreffen nicht den gesamten Tag. Heute handelte es sich um eine Störung von etwa 8.30 Uhr an bis gegen 11 Uhr."
Die Stadtrats-CSU ist irritiert. Und hat dazu am Mittwoch im Rathaus eine Anfrage gestellt. Sie will sich offiziell beantworten lassen, worauf genau die Verspätungen zurückzuführen sind, wie häufig solche witterungsbedingten Verspätungen bei der Münchner U-Bahn auftreten und welche Handlungsoptionen die MVG sieht, um die Situation für die Fahrgäste zu verbessern?
"Klingt wie ein Witz, ist aber Münchner Realität"
CSU-Fraktionsvize Veronika Mirlach sagte der AZ: "Die U-Bahn kommt zu spät, weil es regnet – klingt wie ein Witz, ist aber Realität in München. "Technisch möge es eine Erklärung geben, aber sie verstehe jeden MVG-Kunden, der "über solche Probleme den Kopf schüttelt". Deshalb frage die CSU nun bei der Stadt noch mal nach, wie häufig das Problem auftritt und welche Lösungen die MVG denn dafür vorschlage.
MVG meldet sich zu Wort
Mittlerweile hat sich die MVG zu Wort gemeldet. In einer Pressemitteilung heißt es: "Um ein Rutschen des Zuges beim Bremsen und damit Schäden an den Radreifen zu vermeiden, fahren die Züge in solchen Fällen mit verminderter Geschwindigkeit in die Bahnhöfe ein und nach dem Fahrgastwechsel wieder aus. Das führt zu längeren Fahrtzeiten und kann auch Verspätungen zur Folge haben. Zusätzlich setzen die SWM einen Reinigungszug ein, der das Laub und den durch das Laub entstandenen Schmierfilm beseitigt."

Dass die U-Bahn vom Regen ausgebremst wird, dementiert die MVG: "Dass die U-Bahn nicht zu spät kommt, weil es regnet, beweist die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) regelmäßig, wenn die U6 zwischen Studentenstadt und Garching-Forschungszentrum auch an Tagen mit strömendem Regen ihre Fahrgäste ans Ziel oder Fans zu Fußballspielen oder Konzerten nach Fröttmaning und wieder zurückbringt."