Blick hinter die Kulissen: Das Deutsche Museum und seine Werkstätten öffnen ihre Türen

Am Samstag lädt das Deutsche Museum zum Tag der offenen Werkstätten: Hier blicken Sie hinter die Kulissen. Die AZ durfte sich vorab schon umschauen.
Antonia Benz |
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Das Miniatur-Motorschiff "Milwaukee" wird in der Malerwerkstatt bearbeitet.
Das Miniatur-Motorschiff "Milwaukee" wird in der Malerwerkstatt bearbeitet. © Foto: Antonia Benz

München - Es sieht aus wie echt: Das Miniatur-Motorschiff "Milwaukee" wird gerade in der Malerwerkstatt im Deutschen Museum kosmetisch behandelt, erzählt Martin Sünder. Der Malermeister bearbeitet das knapp 3,90 Meter lange Schiffsmodell, damit es Ende des Jahres im Schifffahrtsmuseum in Hamburg ausgestellt wird, denn es war eine Leihgabe.

Riesige Schiffsmodelle und feine Modellarbeit: Das Deutsche Museum München öffnet seine Werkstätten

"Das Schiff lag hier fast 40 Jahre im Depot", erzählt Sünder und zeigt auf das riesige, weiß-grüne Modellschiff, das auf Schienen in seiner Malerwerkstatt steht. Es war seit dem Brand der Schifffahrtshalle 1983 nicht mehr zu sehen.

Das Miniatur-Motorschiff "Milwaukee" wird in der Malerwerkstatt bearbeitet.
Das Miniatur-Motorschiff "Milwaukee" wird in der Malerwerkstatt bearbeitet. © Foto: Antonia Benz

"Jetzt ist die letzte Chance, es sich anzuschauen", fügt er hinzu. Sünder habe es kosmetisch bearbeitet, weil es nicht restauriert werden sollte. "Man soll den Objekten ihre Geschichte ansehen", fügt Gerrit Faust hinzu, der Kommunikationsleiter am Deutschen Museum.

Ganz am anderen Ende des Korridors befindet sich die Modellwerkstatt. Vor einem weißen, halbkreisförmigen Hintergrund steht hier Claus Grünewald. Er ist hier der Werkstattleiter. Neben ihm steht ein Vormodell für eine Fabrikhalle, mit einem Papp-Entwurf einer Dampfmaschine und auch ein paar Miniaturfiguren.

Das Diorama stellt eine Kraftmaschine dar: Die ist mit Hunden betrieben.
Das Diorama stellt eine Kraftmaschine dar: Die ist mit Hunden betrieben. © Foto: Antonia Benz

Dampfmaschine und Schreinerei: Blick hinter die Kulissen der Werkstätten im Deutschen Museum

Der 60-Jährige arbeitet hier an einem Projekt für die Dauerausstellung "Energie-Dampf", die für 2028 geplant ist. Das Diorama mit Vormodell soll bis dahin die Fabrikhalle von Krupp, mit Dampfmaschine von 1836 darstellen. "Das ist viel Recherchearbeit, weil es das heute nicht mehr gibt", erklärt Grünewald, der hier seit 33 Jahren arbeitet. Man brauche Vergleichsexponate, um Modelle wie das der Dampfmaschine herzustellen, sagt er.

Modellbauer Claus Grünewald und Bildhauerin Elisabeth Straße stehen am Vorentwurf einer Fabrikhalle.
Modellbauer Claus Grünewald und Bildhauerin Elisabeth Straße stehen am Vorentwurf einer Fabrikhalle. © Hubert Czech, Deutsches Museum

Ein paar Türen weiter den hellen Gang entlang liegt die Schreinerei. Simon Friedhelm ist hier Werkstattleiter. "Wir bauen hier das, was um die Ausstellung herum gebraucht wird", sagt er. Hier entstehe keine Serienarbeit, sondern Einzelstücke.

Der 55-Jährige zeigt auf einen chinesischen Südzeiger: ein antikes Fahrgestell mit Differenzialgetriebe zur Navigation.

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Wer sich all die verschiedenen Werkstätten im Deutschen Museum genauer anschauen möchte, hat diesen Samstag die Chance dazu. Einmal jährlich öffnet das Deutsche Museum nämlich seine Werkstätten für alle Besucher.

In der Schreinerei steht Julia Schreiner und sägt ein Brett.
In der Schreinerei steht Julia Schreiner und sägt ein Brett. © Hubert Czech, Deutsches Museum

Die Schreinerei ist mit der Druckerei Teil der Mitmachführungen, die für Kinder ab sechs Jahren stattfinden. Zusätzlich gibt es Turmuhr-Führungen. Für die Touren kann man sich am Samstag ab 7.45 Uhr am Stand an der Uferstraße anmelden. Neun der insgesamt 24 Werkstätten sind geöffnet und es gibt drei geführte Touren – alles kostenlos.

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