Bischof Bohdan ruft zum Gebet für die Ukraine - München betet mit
München - Viel Schmerz ist in den Gesichtern zu lesen, unendliche Trauer - aber auch Hoffnung und Zuversicht, als Bischof Bohdan Dzyurakh zum Gebet für die Ukraine ruft. Zum Gottesdienst in der ukrainischen katholische Kirche Maria Schutz und Hl. Apostel Andreas in Untergiesing sind an diesem Sonntag nicht nur viele aus der Pfarrgemeinde gekommen, sondern auch erste Menschen, die es elf Tage nach Kriegsbeginn aus Putins Bombenwahnsinn ins sichere München geschafft haben.

Auch Bayerns Justizminister Georg Eisenreich, der mit dem ukrainischen Generalkonsul Yuriy Yarmilko, IHK-Präsident Klaus Josef Lutz und dem Anwalt Stavros Kostantinidis, einem Freund der Gemeinde, die Messe besucht hat, will ein Zeichen setzen. "Kinder, Frauen, Männer sterben", sagt Eisenreich, "Putin muss das Töten sofort beenden."

Tausende Münchner helfen freiwillig
Seit Kriegsbeginn engagieren sich Tausende Münchnerinnen und Münchner als freiwillige Helfer. Aber auch Münchner Unternehmen spenden Geld und organisieren Hilfstransporte - wie die Baywa, die mit den Johannitern 22 Sattelschlepper mit 400 Tonnen Babynahrung und Hygieneartikeln ins Kriegsgebiet geschickt hat. "Ich rufe auch andere Unternehmen auf, Hilfe zu leisten", sagt Klaus Josef Lutz in der Kirche, "wir müssen handeln."

In den nächsten Tagen werden Hunderte Geflüchtete, vor allem Frauen und Kinder, München erreichen und die offenen Arme der Stadtgesellschaft brauchen. Bischof Bohdan sagt jetzt schon "Vergelt's Gott" - mitten hinein in die melancholische Chormusik. Und er spricht aus, wofür alle innig beten: "Wir werden diesen Krieg überstehen."