Bilder: So griabig war der Kocherlball
12.000 Frühaufsteher tanzten am Sonntagmorgen am Chinesischen Turm in den Tag hinein. Die schönsten Bilder vom Kocherlball im Englischen Garten.
München - Herausgeputzt in Tracht, aber auch in historischen Gewändern als Hausmädchen oder Dienstbote kamen die Ersten schon in der Dämmerung zum Chinesischen Turm, um sich die besten Plätze zu sichern. Nach alter Tradition tanzen sie in den Morgen. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) war ebenfalls unter den Tanzenden. Er sagte, der Kocherlball sei ein Synonym für bayerisches Lebensgefühl.
Landler, Zwiefacher, Polka und Walzer waren angesagt. Den Takt gaben die "Tanzgeiger" aus Wien; die Tanzmeister Katharina Mayer und Magnus Kaindl zeigten die wichtigsten Schritte, so dass auch Ungeübte mitmachen konnten.
Der Ball, der inzwischen auch viele Auswärtige anlockt, geht auf das 19. Jahrhundert zurück. Damals hatten die "Kocherl" - Küchenpersonal, Dienstmägde und Diener - nur in aller Herrgottsfrüh Zeit für einen Ball. Wenn ihre Herrschaften aus der Kirche kamen, mussten sie wieder arbeiten. Wegen angeblichen Sittenverfalls verbot die Obrigkeit die Bälle Anfang des 20. Jahrhunderts. Zum 200. Geburtstag des Englischen Gartens 1989 belebte die Stadt den Brauch wieder.
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