Bier in Schampusflaschen: Die Rettung aus der Bier-Krise?
Bayerisches Bier wird seit neuestem besonders edel gebettet: Auf Champagner-Hefe. Zehn Brauereiensetzen bereits auf den prickelnden Mix aus Hefe, Hopfen und Malz.
MÜNCHEN Bayerisches Bier wird seit neuestem besonders edel gebettet: Auf Champagner-Hefe. „Immer mehr Brauereien setzten auf Premium-Biere, die in Champagner-Flaschen abgefüllt werden“, sagt Lothar Ebbertz vom Bayerischen Brauerbund. Was daraus entsteht, ist nicht weniger als das erste Cuvée-Bier der Region.
Rund zehn Brauereien in Bayern setzen auf den prickelnden Mix aus Hopfen, Hefe und Malz. Mit einem Alkoholgehalt von gut zehn Prozent steigt das Cuvée-Bier viel schneller zu Kopf, als ein normales Helles – und ist auch im Geschmack anders. „Es ist prickelnder, blumiger, schmeckt hochwertiger“, sagt Thorsten Heiser von Weihenstephan, der für den deutschen Markt das Infinium-Bier mitentwickelt hat. Seit knapp zwei Monaten ist das schaumartige Getränk auf den Markt und soll neue Käuferschichten ansprechen, sei aber nicht für die breite Masse gedacht. „Bier ist mehr als ein Massengesöff, es kann auch zu einem edlen Essen passen“, sagt Heiser. Bislang wird knapp produziert, weit weniger als 100 Liter pro Brauerei. Anders als zum Beispiel Weißbier muss das Cuvée-Biere noch in der Flasche nachgären.
Die Idee für die Premium-Sorten schwappte erstmals vor vier Jahren aus dem Ausland nach Bayern. Doch nur Uranusbräu in Pfaffenhofen experimentierte. Mittlerweile verkaufen sich die Biere „sehr sehr gut“, wie es beim Brauerbund heißt. Zwischen 20 und 40 Euro kostet die Flasche Premium-Bier. In der Münchner Gastronomie hat sich der Trend nicht durchgesetzt – dafür aber in Berlin. Dort wird die Flasche „Fürst Wallerstein 1598“ für 90 Euro an der Bar verkauft.
akk
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