Wenn’s um Olympia geht, wird’s bei den Grünen plötzlich ungemütlich
"Es macht uns Grüne aus, dass wir auch kontrovers diskutieren“, sagt Bürgermeister Dominik Krause zur AZ. Der Parteitag der Münchner Grünen am Samstag verlief dann größtenteils auch recht harmonisch. "Von insgesamt 480 Änderungsanträgen gingen dann auch nur fünf in die Abstimmung“, so Krause weiter. Das zeigt, wie groß die Einigkeit der Partei in den Kernthemen ist.
Am Ende wurde das Kommunalwahlprogramm für die Wahl 2026 beschlossen. Es umfasst zehn Kapitel zu den nach Auffassung der Grünen drängendsten Herausforderungen der Stadt. Im Fokus stehen die Themen bezahlbares Wohnen, nachhaltige Mobilität, Klimaschutz, eine zukunftsfähige Wirtschaft, Sicherheit, Digitalisierung, Bürgerbeteiligung, Kultur, Bildung und soziale Gerechtigkeit. Das Programm sei weder eine Utopie noch eine Hommage an vermeintlich gute Zeiten, sagt Krause: "Es bildet die vielen unterschiedlichen Lebensentwürfe in München ab und ist ein Angebot an die ganze Stadtgesellschaft.“
Am Ende der Veranstaltung ging es dann aber doch noch heiß her, wie Krause der AZ bestätigt. Es gab einen Dringlichkeitsantrag des Parteivorstands zum Thema Olympiabewerbung. Die Parteispitze inklusive Dominik Krause hatte sich im Vorfeld bereits für eine Bewerbung der Stadt München für die Olympischen Sommerspiele 2036, 2040 oder 2044 ausgesprochen.
Es gibt aber auch einige Olympia-Gegner in der Partei. Es sei leidenschaftlich diskutiert worden, berichtet Krause der AZ, woraufhin beschlossen wurde, den Antrag zurückzustellen. Sprich: Es gibt weder ein Pro noch ein Contra zum Thema Olympiabewerbung.
Krause kann damit leben. Er bleibe bei seiner Befürwortung, "aber am Ende entscheiden die Münchnerinnen und Münchner".
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