BayernLB verkauft Luxusbauten an Doblinger und Benko: Entstehen Wohnungen?

Sechs Immobilien sind schon versilbert - und am Stammsitz könnten Wohnungen entstehen.
Nina Job
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Diese Häuser hat die BayernLB an Doblinger verkauft.
Diese Häuser hat die BayernLB an Doblinger verkauft. © Bernd Wackerbauer

München - Nun ist es raus, an wen die Bayerische Landesbank (BayernLB) ihre Luxusbauten verkauft hat: Wie das Branchenblatt "Thomas Daily" berichtet, hat die Doblinger Unternehmensgruppe vier palastartige Gebäude an der Brienner Straße gekauft.

Drei Gebäude stehen unter Denkmalschutz

Nach Informationen des Blattes "CoStar News" soll der Kaufpreis 360 Millionen Euro betragen. Drei der prächtigen Gebäude in 1A-Lage (Brienner Straße 22, 24, 26 und 28) stehen unter Denkmalschutz, das vierte unter Ensembleschutz.

Schon seit 2021 versilbert die Hausbank "nicht betriebsnotwendige" Immobilien. Auch der Verkauf des Stammsitzes war schon in greifbarer Nähe. Die Bank will künftig mieten.

Der Vertrag für einen neuen Standort in Obersendling, platzte jedoch kurz vor der Unterzeichnung vor dem Notar. Ein damaliger Geschäftsführer des beauftragten Maklerbüros hätte von dem Deal profitiert - er ist an dem Projekt in Sendling beteiligt - ein Deal mit Geschmäckle.

"Doblinger" ist ein Name in der Immobilienbranche

Die Unternehmensgruppe Doblinger, die nun die vier prächtigen Häuser an der Brienner Straße gekauft hat, ist einer der Großen in der Immobilienbranche. Dem Unternehmen gehören einige der wertvollsten Grundstücke in München: zum Beispiel der Kaufhof am Marienplatz.

Firmengründer Alfons Doblinger gilt als sehr öffentlichkeitsscheu. Sein erstes Interview gab er im Alter von 64 Jahren: in der "SZ". Einen Pressesprecher hat das Unternehmen (650 Mitarbeiter in der Immobiliensparte, 500 Millionen Umsatz im Jahr) nicht.

Angefangen hat alles mit Sozialwohnungen

Doblinger stieg vom Holzhändler zum Immobilienguru auf. Seine Familie betrieb eine kleine Landwirtschaft im Bayerischen Wald. Als Kind half er oft bei der Feldarbeit, erzählte er in dem Interview.

1990 geriet Alfons Doblinger (heute 78) in die Schlagzeilen, als er 32.000 Sozialwohnungen aus dem Bestand der Neuen Heimat kaufte. Der Preis damals: 958 Millionen D-Mark. Der Deal löste einen Sturm der Entrüstung aus. Doblinger versprach seinen Mietern, dass sie in ihren Wohnungen bleiben dürfen, daran hielt er sich.

Landesbank hat bereits einige andere Immobilien verkauft 

Was das Unternehmen mit den vier nebeneinanderstehenden Gebäuden vorhat, darauf antwortete das Unternehmen bislang nicht. Auch die BayernLB will sich nicht äußern.

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Die Landesbank, die zu zwei Dritteln dem Freistaat und zu einem Drittel den Sparkassen gehört, hat 2021 bereits eine weitere Prachtvilla am Karolinenplatz verkauft, hier hat derzeit noch die Börse München ihren Sitz. Gekauft hat sie das Unternehmen Signa Real Estate von René Benko. Eine sechste Immobilie in der Barer Straße 24 wurde an die Frankfurter Immobilienholding RFR verkauft.

Oben Wohnen, unten Büros: Das könnte am Stammsitz entstehen

Am spannendsten aber wird der Verkauf des Stammsitz-Areals werden. Der Wert des 24.000 Quadratmeter großen Grundstücks wird auf eine Milliarde Euro geschätzt. Die Bank hat schon mal das Baurecht prüfen lassen - denn dass der in die Jahre gekommene Glasbau abgerissen wird, gilt als sicher.

Laut Bebauungsplan darf dort bis zu 28 Meter hoch gebaut werden. Möglich sind fünfgeschossige Neubauten (plus Dachgeschoss) mit bis zu 57.400 Quadratmeter Geschossfläche. Wohnungen dürften laut Planungsreferat auch entstehen - allerdings nur im obersten Stockwerk und im Dachgeschoss.

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12 Kommentare
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  • Optimist99 am 25.08.2022 15:08 Uhr / Bewertung:

    Die Enteignung des Bürgers in Bayern schreitet voran: 2013 über 30.000 Wohnungen der GBW (jetzt Dawonia) und nun die Filetstücke in der Brienner Str.. Alles unter den Augen der CSU. Die BayernLB (Verkäuferin der GBW-Wohnungen bzw. Prachtbauten in der Brienner Str.) und die Sparkassen gehören dem Freistaat bzw. den Kommunen und damit dem „Volk“. Bei der Käuferin, der Signa (Stichwort Benko, .... München, Alte Akademie, ….Berlin: KaDeWe ….), weiß man auch nicht so recht, woher die das Geld hat. Alles sehr undurchsichtige Transaktionen. Der „Michel“ lässt sich mittlerweile einfach zu viel gefallen. Vielleicht doch höchste Zeit, der „Weltstadt mit amputiertem Herzen“ den Rücken zu kehren.

  • Münchner Müllmann am 25.08.2022 10:04 Uhr / Bewertung:

    Man kann nicht überall nutzlose Esser unterbringen. Wer soll das bezahlen?

  • The real Henry am 25.08.2022 14:36 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Münchner Müllmann

    Was haben Sie gegen Rentner???

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