"Basti unterdrückt Gabi": Dominantes Kreissägen-Opfer?

München - Bei den Familienfeiern hat Alexander H. kaum was gesagt, saß meist nur still auf seinem Platz, erinnert sich Josefa C. (54, Name geändert) im Prozess um den Kreissägen-Mord. Aber in der Beziehung zu ihrer Nichte Gabriele P. soll das Opfer von Haar seine andere, dominante, seelisch und körperlich gewalttätige Seite gezeigt haben.
Das alles weiß Josefa C. vor allem von ihrer inzwischen verstorbenen Schwester, der Mutter der Angeklagten Gabriele P. (32). Demnach war Alexander, oder Sebastian H., wie er auch genannt wurde, der dominante Part in der Beziehung. "Basti unterdrückt Gabi", habe ihr die Schwester einmal gesagt.
Lesen Sie auch: Kreissägen-Mord - "Immer wieder Sex mit anderen"
Die Versuche, ihn aus dem Haus zu werfen, seien gescheitert. Der Mann sei immer wieder zurückgekommen, Gabi habe sich immer wieder überreden lassen, ihn aufzunehmen.
Schlechte Eigenschaften? - "Da fällt mir nichts ein"
Wegen Handgreiflichkeiten – Alexander H. soll seine Lebensgefährtin auch geschlagen haben – sei Gabriele P. dann sogar eine Zeit lang aus dem eigenen Haus ausgezogen und habe wieder bei ihren Eltern gewohnt. Auch psychisch habe er sie unterdrückt, berichtet die Zeugin. Die Mutter habe am Ende auf die Beendigung des Verhältnisses gedrängt.
Ihre Nichte beschreibt Josefa C. als "lieb und freundlich". "Sie war sehr hilfsbereit." Was ihr für negative Eigenschaften einfallen, will der Vorsitzende Richter Michael Höhne wissen. Josefa C. überlegt lange, dann sagt sie: "Da fällt mir nichts ein."
Lesen Sie hier: Kreissägen-Mord - Bekannter wusste schon früh von Tat
Ihre Nichte habe aber Schwierigkeiten beim Studium gehabt. Wegen ihrer großen Prüfungsangst. Deswegen habe die Pädagogik-Studentin auch eine Zwischenprüfung nicht meistern können.
Die Verhandlung wird am 7. März fortgesetzt. Die Richter des Schwurgerichts planen das Urteil in dem spektakulären Mordprozess am 3. April zu verkünden.