AZ-Experten-Rat gegen Zecken: "Keine Möglichkeit für Hautkontakt geben und intensiv absuchen"

Gerhard Dobler ist Zeckenexperte am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München. Er hat Tipps für die AZ parat.
Ruth Schormann
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Ein Schild warnt in einem Wald bei vor Zecken. (Symbolbild)
Ein Schild warnt in einem Wald bei vor Zecken. (Symbolbild) © imago images/photothek

München - Der beste Schutz vor Borreliose oder FSME ist freilich, sich erst gar nicht von einer Zecke stechen zu lassen. "Nicht mit kurzer Hose oder kurzem Kleid in die Natur gehen, lange Beinkleidung anhaben und die Hose in die Socken stecken. So nehmen Sie den Zecken die Möglichkeit für Hautkontakt", rät Gerhard Dobler. Er ist Zeckenexperte am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München und gibt für die AZ wertvolle Tipps.

Zecken mögen es am liebsten an feuchten, dünnen Hautstellen wie Kniekehlen oder Achseln

Am besten sollte man ihm zufolge helle Kleidung tragen, dann sieht man die Krabbeltiere gleich. Dobler sagt, Zecken gebe es bis in etwa einem Meter Höhe - Kinder müssen daher besonders gut nach dem Aufenthalt in der Natur abgesucht werden.

Prof. Dr. Gerhard Dobler.
Prof. Dr. Gerhard Dobler. © ho

Generell mögen es die Parasiten am liebsten an feuchten, dünnen Hautstellen: Kniekehlen, Achseln, die weibliche Brustfalte und Ellenbogen sowie die Leistengegend sollte man intensiv inspizieren, so der Experte. Docken Zecken mit Borrelien bei einem Menschen doch an, kommt es nicht sofort zu einer Übertragung. Es gibt ein Zeitfenster von mindestens zwölf Stunden, so Dobler, in dem die Zecke ohne weiterreichende Folgen entfernt werden kann.

Alle drei bis fünf Jahre sollte die FSME-Impfung aufgefrischt werden

Findet sich tatsächlich eine Zecke, sollte man die Umgebung der Stichstelle gut im Auge behalten. Tritt die Wanderröte auf - daran merkt man, dass man mit Borrelien infiziert ist - , sollte man umgehend zum Arzt gehen.

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Anders ist es bei FSME, das Virus werde sofort durch den Speichel der Zecke übertragen. Alle drei bis fünf Jahre sollte die FSME-Impfung nach der Grundimmunisierung aufgefrischt werden, sagt Dobler. Und: Auch FSME dringt mittlerweile an Orte vor, wo es bislang keine Hotspots gab, etwa die oberbayerische Voralpenregion, warnt er. "Erst kürzlich haben wir in Bad Tölz-Wolfratshausen einen neuen FSME-Herd entdeckt", berichtet der Forscher.

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