Autobahn A9 bis München Nord zwei Stunden gesperrt wegen Fahrrad-Demo
München - Noch am Samstag hat es so ausgesehen, als ob die Demo vom Sonntagmittag auf der A9 gar nicht stattfinden könnte. Die Stadt hatte den Protest untersagt, der an der Fußgängerbrücke über der A9 am Anschluss Schwabing geplant gewesen ist. Unter anderem die letzte Generation hatte dazu aufgerufen – diesmal ganz ohne Kleber.
Demo über der Autobahn A9: Gericht kassiert Verbot
Doch dann das Eil-Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs: Das Verbot der Stadt sei rechtswidrig, hieß es im Urteil (Az. 10 CS 23.575). Der BayVGH ließ die Demonstration zu, allerdings nur für 45 Minuten, nicht die beantragten 90.
So fanden etwa 40 Aktivisten zusammen. Dutzende Radler fuhren erst einige Kilometer nordwärts, dann wieder Richtung Süden. Beide Seiten der Autobahn mussten gesperrt werden, laut Polizei zwischen 11.30 Uhr und etwa 13.15 Uhr.

Demonstriert wurde diesmal nicht nur für das Klima und die Verkehrswende. Vor allem gegen die strafrechtliche Verfolgung der Klimaaktivisten protestierten die Teilnehmer.
Hintergrund: Einige Personen wurden festgenommen und in Präventivgewahrsam gesteckt, weil sie sich während der Internationalen Automobilausstellung (IAA) 2021 von einer Autobahnbrücke auf der A9 bei Freising abgeseilt hatten.
Auch diesmal seilten sich zwei Personen von der Fußgängerbrücke, doch auch das war erlaubt.
"Keine besonderen Vorkommnisse", lautete ein erstes Fazit der Münchner Polizei, die mit 80 Beamten vor Ort das Geschehen vom Sonntagmittag begleitete. "Rad, Bus, Bahn statt Autobahn", "guter Lohn statt mehr Straße" sowie "Verkehrswende jetzt!" lauteten die Slogans auf den Bannern der Demonstranten.
Ab 14 Uhr demonstrierte dann eine weitere Gruppe. Sie versammelte sich vor dem Bayerischen Verkehrsministerium gegenüber der Staatskanzlei. Hier forderten Mitglieder des Münchner Bund Naturschutz und des Radentscheids Bayern eine "echte Verkehrswende", mit größeren Investitionen für den Nahverkehr und Tempolimits.