Trotz Lob und Unterstützung: Aus für Kommunalreferentin Kristina Frank in München besiegelt
München – Kristina Frank (CSU) muss Ende Juli als Kommunalreferentin aufhören. Eine Mehrheit des Stadtrats hat sie am Mittwoch nicht wiedergewählt. Auch, wenn Frank immer betont hatte, wie gerne sie ihren Job behalten würde, flossen keine Tränen. Frank beglückwünschte gleich ihre Nachfolgerin Jacqueline Charlier, ließ sich von den Mitgliedern der CSU-Fraktion drücken, posierte lächelnd für Fotos.
Auf das Ergebnis hatte sich Frank seit Montag einstellen können. Da hatten sich Grüne und SPD geeinigt, Charlier, die stellvertretende Chefin des Planungsreferats, zu wählen. Allerdings: Sie erhielt nur 40 von 80 Stimmen. Drei Vertreter der grün-roten Koalition haben sie also nicht mitgewählt. Frank bekam 34 Stimmen.
Sogar der Linken-Chef lobt Ex-Kommunalreferentin Kristina Frank
Die Opposition kritisierte vor der Wahl das Vorgehen von SPD und Grünen scharf. Frank sei aus parteipolitischer Taktik abgesägt worden, sagte FDP-Chef Jörg Hoffmann. Selbst Linken-Chef Stefan Jagel lobte die CSUlerin: "Von allen Referenten ist die Zusammenarbeit mit ihr die Beste." CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl zählte auf, was sie vorangebracht habe. Etwa: die Sanierung des Elisabethmarkts, das Programm zur Pflanzung von 5000 Bäumen, die gelbe Tonne, die Umstellung der städtischen Bauernhöfe auf öko.
Alles Projekte, die für die Juristin Jacqueline Charlier Neuland sein werden. Seit zehn Jahren ist die gebürtige Hamburgerin Stellvertreterin von Stadtbaurätin Elisabeth Merk (parteilos), die lieber über die architektonische Planung spricht. Charlier hingegen war immer für die juristische Einordnung zuständig. Als Kommunalreferentin will sie einen Fokus auf die Bodenpolitik legen, erzählt Charlier nach der Wahl der AZ.

Jacqueline Charlier: "Möchte für ein besseres Verständnis von Planungen in München sorgen"
Zum Beispiel werde sie sich bei den Gebieten im Norden und Nordosten damit beschäftigen, wie die Stadt an die Flächen heran kommt. Auch für ein besseres Verständnis für die Planungen wolle sie sorgen. Momentan gibt es unter den Landwirten viele Vorbehalte. Klar ist für Charlier auch, dass die Stadt mehr mit "privaten Playern" zusammen arbeiten müsse. Denn: "Die Stadt kann nicht alles alleine machen."
Charlier hat in Regensburg Jura studiert und danach begonnen, für die Stadt zu arbeiten. "Ich bin keine klassische Juristin", sagt sie. Sie schätze das interdisziplinäre Arbeiten im Rathaus. "Ich hoffe, dass mich die Kollegen fordern und auch mal kontra geben."
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