Aus Frust: Mann schlägt sechs Kirchenfenster ein
München - Als Reza G. (30, Name geändert) am 3. August in die Kirche am Ammersee zurückkehrte, in der er einen Sack mit seinen Habseligkeiten abgestellt hatte, musste er feststellen, dass der Sack verschwunden war.
Darüber wurde der Mann offenbar so wütend, dass er begann, sechs Fenster der Kirche in Breitbrunn einzuschlagen. Er zerstörte zudem eine Außenleuchte und eine Ablagefläche. Der Schaden der Frust-Aktion: über 14.000 Euro. Einen Tag später kehrte er trotz Hausverbots zurück. Die Kirche war verschlossen, doch Reza G. wollte sich trotzdem Zugang verschaffen, in dem er die Türbeschläge herausriss.
Täter sitzt bereits in U-Haft
Doch damit hören die Vorwürfe, die die Staatsanwaltschaft zusammengetragen hat, nicht auf. Wenige Monate zuvor soll er im Starnberger Landratsamt gewütet haben, einen Laptop und eine Plexiglas-Scheibe zu Boden geschmissen haben. Die Scheibe zerbrach, beim Laptop wurde das Ladekabel verbogen. Es entstand ein Schaden von knapp 400 Euro. Der Grund für den Ausraster damals: Das Landratsamt wollte ihn in einer anderen Asylbewerberunterkunft einquartieren.
Bei einem weiteren Vorfall in Buchenau soll Reza G. am 30. April zudem einen ihm unbekannten Mann bedroht haben. Der Mandant von Strafverteidigerin Heidi Pioch ist weitgehend geständig. Das Amtsgericht verurteilt ihn wegen Sachbeschädigung, Bedrohung und Hausfriedensbruch zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen à 10 Euro, also insgesamt 1.200 Euro. Da Reza G. seit vier Monaten in Untersuchungshaft sitzt, ist diese Strafe aber bereits abgegolten.
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