Attacke mit Maßkrug: Schläger gesteht
Wegen des Bierkonsums will er keine genaue Erinnerung haben: Ein 31-Jähriger hat in München gestanden, einen Wiesnbesucher mit einem Maßkrug attackiert zu haben.
München – Schläge mit dem zerbrochenen Maßkrug haben einem 31 Jahre alten Chemiker einen Prozess wegen Mordversuchs eingetragen. Zum Auftakt am Montag vor dem Münchner Schwurgericht gestand der Angeklagte, beim Oktoberfest 2010 im Festzelt einen Besucher mit seinem abgebrochenen Maßkrug schwer verletzt zu haben. Er habe an die Tat aber wegen des Bierkonsums keine genaue Erinnerung.
Zur Wiedergutmachung hatte der diplomierte Chemiker mit Doktoranden-Stelle in Aussicht dem 33 Jahre alten Opfer bereits im Vorfeld des Prozesses im Wege des Täter-Opfer-Ausgleichs 18 000 Euro überwiesen und sich schriftlich entschuldigt.
Der Angeklagte aus Norddeutschland zechte am 25. September 2010 mit drei Freunden in der Nachbarschaft einer größeren Gruppe. Er kletterte bierselig auf die Bank und schüttete dabei laut Anklage der Begleiterin des späteren Opfers versehentlich Bier über das Dirndl. Die Frau bat ihn, besser aufzupassen. Ihr Freund forderte ihn auf, sich auf die gegenüberliegende Bank zu stellen.
Als Reaktion auf diese „Maßregelung“ packte der 31-Jährige den anderen Mann am Hemd und zog ihn zu sich heran, wobei beide stürzten. Der Angeklagte fiel auf den Rücken, der Ingenieur landete über ihm. In dieser Lage soll der Chemiker mit dem beim Sturz zerbrochenen Bierkrug mindestens zwei Mal auf das Opfer eingeschlagen haben.
Er habe den Mann schwer verletzt und seinen Tod „zumindest billigend in Kauf genommen“, sagt dazu die Staatsanwaltschaft. Der Prozess wird voraussichtlich fünf Tage dauern.
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