Arabischer Investor kauft Münchner Luxus-Hotel

Das Fünf-Sterne-Hotel Mandarin Oriental in der Altstadt wechselt für eine gigantische Summe den Eigentümer. Wer der Käufer ist, wie viele Millionen flossen und was nun geplant ist, wie es mit dem Hotel weitergeht.
Nina Job
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Der Eingang das Fünf-Sterne-Hotel an der Neuturmstraße.
Der Eingang das Fünf-Sterne-Hotel an der Neuturmstraße. © Daniel von Loeper

FC-Bayern-Star Harry Kane wohnte monatelang hier, bis er ein Haus bei München zur Miete fand. Auch Heidi Klum, Tom und Bill Kaulitz und Elyas M’Barek haben es sich schon gut gehen lassen im Fünf-Sterne-Hotel Mandarin Oriental in der Altstadt – einem der luxuriösesten Hotels der Stadt. Nun wechselt das noble Neurenaissance-Gebäude den Eigentümer.

Wie Marketingdirektor Philipp Mayer vom Mandarin Oriental Munich der AZ bestätigte, ist eine Vereinbarung über den Verkauf der Immobilie unterzeichnet worden. Der Kaufpreis liegt nach Informationen des gewöhnlich sehr gut informierten Branchendienstes "Green Street News" bei schwindelerregenden 150 Millionen Euro. Damit wäre dies der bislang größte Gewerbeimmobiliendeal des Jahres in München. Zum Kaufpreis wollte sich Mayer auf AZ-Anfrage nicht äußern. Er teilte mit, dass die Transaktion in voraussichtlich sechs bis acht Wochen abgeschlossen sei.

Wechselt den Eigentümer: das Hotel Mandarin Oriental in der Altstadt.
Wechselt den Eigentümer: das Hotel Mandarin Oriental in der Altstadt. © Mandarin Oriental

Das denkmalgeschützte Gebäude mit dem Rundturm wurde 1876 bis 1880 erbaut. Zu Zeiten von König Ludwig II. fanden hier rauschende Bälle statt. In den vergangenen 25 Jahren waren das Gebäude und der Hotelbetrieb in asiatischer Hand: Eigentümer war – und ist noch – die Mandarin Oriental Group mit Sitz in Hongkong.

Neuer Eigentümer wird die private Investment- und Immobilienentwicklungsgesellschaft Eagle Hills, wie Mandarin Oriental der AZ bestätigte. Das Immobilienunternehmen Eagle Hills hat seinen Sitz in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten und wird geführt von einem ehemaligen Bankmanager, der auch für die Regierung arbeitete.

Luxus-Hotel in München verkauft: Die teuerste Suite kostet ab 25.000 Euro pro Nacht

Das Hotel Mandarin Oriental hat 48 Zimmer und 25 luxuriöse Suiten. Das kleinste Zimmer in der Edelherberge ist 33 Quadratmeter groß. Die größte Gästeunterkunft ist die große Präsidentensuite. Sie besteht aus einer Suite und fünf Zimmern. Im "Hauptbadezimmer" gibt es einen Whirlpool und ein Dampfbad.

Was für zahlungskräftige Gäste: Die Zimmer kosten ab 900 Euro pro Nacht, die teuerste Suite ab 25.000 Euro.
Was für zahlungskräftige Gäste: Die Zimmer kosten ab 900 Euro pro Nacht, die teuerste Suite ab 25.000 Euro. © Mandarin Oriental

Eine Terrasse mit herrlichem Altstadtblick hat die Suite natürlich auch. Insgesamt verfügt sie über mehr Wohnfläche als die meisten Einfamilienhäuser in der Stadt: 325 Quadratmeter. Ab 25.000 Euro pro Nacht ist man dabei. Das günstige Zimmer beginnt bei 900 Euro pro Nacht.

Bis vor wenigen Jahren hatte Mandarin Oriental vor, das Hotel noch zu erweitern. Auf dem Grundstück nebenan, auf dem früher das Fina-Parkhaus (520 Plätze) stand, sollte ein neuer Hotel-Komplex mit 51 weiteren Zimmern gebaut werden. Brücken sollten den historischen mit dem neuen Hotelkomplex verbinden. Auch Büros, Wohnungen und Flächen für den Einzelhandel sollten hier entstehen. Doch nach siebenjähriger Vorbereitungsphase stieg das Hotel überraschend aus dem Projekt aus. Andere übernahmen.

"Im Betrieb und Team gibt es keine Änderungen"

Nun wechselt also das Hotelgebäude den Eigentümer. "Im Rahmen unseres strategischen Ansatzes zum Asset Management haben wir dem Verkauf an Eagle Hills zugestimmt", sagt Mayer. Der Verkauf ermögliche, die Markenpräsenz der Mandarin Oriental Group weltweit auszubauen und gleichzeitig in München weiterhin "exzellenten Service zu bieten".

Gegenüber, wo die Kräne stehen, sollte das Luxushotel ursprünglich mal erweitert werden.
Gegenüber, wo die Kräne stehen, sollte das Luxushotel ursprünglich mal erweitert werden. © Daniel von Loeper

Mandarin Oriental will das Luxushotel künftig vom neuen Eigentümer mieten. "Es wird keine Änderungen im täglichen Betrieb, im Team oder im Gästeerlebnis geben", so Mayer. Wenn hier also mal wieder Heidi Klum und andere vermögende Gäste absteigen, werden sie wahrscheinlich gar keinen Unterschied merken.

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