Anton Biebl wird Kultureferent in München

München - Allgemein wurde vermutet, das Rathaus fahnde mindestens bundesrepublikweit oder gar international nach einem Nachfolger für den in einem guten halben Jahr ausscheidenden Hans-Georg Küppers. Denn seit dem in den Siebzigern amtierenden Jürgen Kolbe kamen alle Kulturreferenten der Landeshauptstadt von außen: aus dem Verlagswesen, von der Universität oder wenigstens aus einer anderen Stadt wie Küppers, der zuvor in Bochum wirkte.
Am Dienstag wurde bekannt, dass Anton Biebl neuer Kulturreferent der Landeshauptstadt München werden soll. Darauf habe sich die SPD-Fraktion im Stadtrat geeinigt. Die SPD hat ein Vorschlagsrecht für den Posten, auf eine Ausschreibung wird verzichtet.
Biebl ist sozusagen eine Hausberufung. Der studierte Jurist begann seine Beamtenkarriere 1992 im Planungsreferat. 2010 wurde der gebürtige Münchner Stadtdirektor und Küppers’ Stellvertreter im Kulturreferat.
Menschlich und fachlich kompetent
Fraktionsübergreifend hört man nur das Beste und Freundlichste über Biebl. Er sei menschlich und fachlich kompetent, bestens im Kulturleben vernetzt, gelte als absolut verlässlich und sei jemand, der Probleme nicht nur ohne großen Rummel anpacke, sondern auch beharrlich löse. Das sagen städtische Kulturpolitiker wie Julia Schönfeld-Knor (SPD), Richard Quaas (CSU) oder Florian Roth (Grüne) mehr oder weniger übereinstimmend.
Aus der SPD ist zu hören, dass man sich sehr wohl überregional umgesehen habe. "Biebl ist keine Bequemlichkeitslösung", versichert Julia Schönfeld-Knor. Bei den Gesprächen habe der Küppers-Stellvertreter einfach die besten Antworten parat gehabt. Und er sei mehr als ein bloßer Verwalter der Pläne seines Vorgängers.
Küppers scheidet im Mai nach zwölf Jahren am Ende seiner Amtszeit auf eigenen Wunsch aus. Wann Biebl gewählt wird, steht noch nicht fest. Bei so ungewöhnlicher fraktionsübergreifender Harmonie muss man sich in dem Fall aber keine Sorgen machen.