Benko-Bauruine am Hauptbahnhof: Wer verdient mit dieser Pepsi-Werbung?
Da staunen viele Passanten beim Spaziergang über den Bahnhofplatz, dem Einfallstor für die Münchner Innenstadt. Am Bauzaun der Benko-Bauruine des ehemaligen Karstadt blickt man auf eine großflächige Pepsi-Werbung, auch Fußball-Superstar und Fast-Bayernspieler Florian Wirtz ist abgebildet.
Benko-Bauruine am Hauptbahnhof München: Wer verdient mit Pepsi-Werbung?
Da stellt sich die Frage: Wer verdient denn mit so großflächiger Werbung an prominenter Lage direkt am Hauptbahnhof Geld? René Benkos Signa meldete bereits im November 2023 Insolvenz an, seit Herbst 2023 ermitteln Staatsanwaltschaft München I und das bayerische Landeskriminalamt gegen den Immobilienunternehmer.

Wie die AZ im Oktober letzten Jahres berichtete, wurde das denkmalgeschützte Hermann-Tietz-Haus von der Signa und ihrem Insolvenzverwalter Torsten Martini zum Kauf angeboten. Ein Kaufpreis von 130 Millionen Euro stand damals im Raum.
Taskforce Bahnhofsviertel kämpft gegen Verwahrlosung
Eine AZ-Nachfrage bei der Stadt zu den Werbungen ergab nun, dass die selber hinter den Pepsi-Werbungen steckt. Konkreter das Kreisverwaltungsreferat (KVR), das die sogenannte "Taskforce Bahnhofsviertel" leitet. Die Taskforce hat der Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) im April 2024 einberufen, um die Lage im Bahnhofsviertel zu verbessern.

Gerade die Schützenstraße ist zunehmend verwahrlost mit den Leerständen und Bauruinen. "Die dem Bahnhof zugewandte Seite des Bauzauns ist als Werbefläche genehmigt, seit der Zaun im vergangenen Jahr errichtet wurde", schreibt eine KVR-Sprecherin auf AZ-Anfrage.
Das Pepsi-Geld fließt aber nicht in die Taschen des insolventen Benko oder in die klamme Kasse der Stadt, sondern quasi ums Eck, in den Bauzaun in der Schützenstraße. Dort ist aktuell keine Werbung am Bauzaun zu sehen, sondern eine Ausstellung des Stadtmuseums.
"Mit den Einnahmen wird die Errichtung und Instandhaltung des Bauzauns finanziert, für den die insolvente Signa keine finanziellen Mittel zur Verfügung stellt", so die Sprecherin weiter.