Ärger im Münchner Arabellapark: Wohnungen an Medizintouristen vermietet

Im Arabellapark werden Münchner Wohnungen an Medizintouristen vermietet. Strafen bleiben oft wirkungslos.
von  Nina Job
Peggy Schön kämpft gegen Zweckentfremdung im Arabellapark.
Peggy Schön kämpft gegen Zweckentfremdung im Arabellapark. © imago/Michael Westermann

Bogenhausen - Die Anwohner im Arabellapark ärgern sich schon seit Jahren darüber, dass findige Geschäftsleute permanent Wohnungen an Touristen vermieten. Hier im Viertel vor allem an sogenannte Medizintouristen: Patienten aus dem Ausland, die sich in Münchner Kliniken behandeln lassen.

Im Arabellapark werden vor allem arabische Touristen einquartiert, die viel Geld dafür zahlen, mit ihren Familien in Privatwohnungen unterzukommen. Peggy Schön, die selbst im Arabellapark wohnt, ist eine der engagiertesten Kämpferinnen gegen die illegale Untervermietung. Denn diese Wohnungen sind für Münchner Familien blockiert. "Die Stadt hat mittlerweile viel erreicht“, lobt sie heute. "Vieles hat sich zum Positiven geändert – auch Dank der sehr guten Arbeit der Ermittlungsbehörde mit Unterstützung der Sozialreferentin Frau Schiwy", sagt Peggy Schön.

Kampf gegen Zweckentfremdung - Strafen helfen nicht immer 

Doch es gebe nach wie vor Verbesserungsbedarf: "Viele kennen das Thema, wissen aber weiterhin nicht, an wen sie sich wenden müssen und wer seitens der Stadt Ansprechpartner dafür ist", sagt Peggy Schön. Das Meldeportal sei noch zu wenig bekannt.

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Auch die Androhung von drakonischen Strafen, wahlweise Ersatzzwangshaft, hat offensichtlich nicht immer den gewünschten Effekt: Einer der Hauptakteure, die im Arabellapark an Medizintouristen vermieten, hat mittlerweile bereits drei Mal in Stadelheim im Gefängnis gesessen. Anwohner berichten: "Er macht trotzdem munter weiter. Im Arabellapark gibt es Wohnungen, die er schon seit über fünf Jahren an immer neue Touristen vermietet."  

Peggy Schön fordert mehr Ermittler – und dass illegal untervermietete Wohnungen auch geräumt werden dürfen.

Doch dafür müsste erst das Gesetz geändert werden. Dafür hat sie eine Online-Petition initiiert.

Lesen Sie hier: Wohndedektive in München: So kämpft die Stadt gegen Zweckentfremdung

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