Achtung, Hundekot: Wo es für Fußgänger in München gefährlich wird
München - Weniger Rasenmähen tut den Insekten und der Kräutervielfalt in der Stadt gut. Bis 2026 soll insgesamt 490 Hektar zusätzliche Wiese zum Leben entstehen, kündigte der Zweite Bürgermeister, Dominik Krause (Grüne), vergangene Woche stolz an (AZ berichtete). Es sei ein "Quantensprung beim Schutz der Artenvielfalt in München". Grünflächen am Straßenrand sollen deshalb künftig höher wachsen.
Kot im hohen Gras versteckt
Die CSU-Freie Wähler-Fraktion im Stadtrat ist von dem Plan weniger begeistert. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Evelyne Menges findet das Mähkonzept prinzipiell zwar "gut und richtig, um mehr Biodiversität zu ermöglichen". Aber: Das hohe Gras sorge dafür, dass Menschen vermehrt in Hundekot treten würden. Ihre Fraktion hat daher einen Antrag an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) gestellt, das Straßenbegleitgrün, das unmittelbar an Bürgersteige angrenzt, wie bisher monatlich zu mähen.

"In dem Augenblick, wo das Gras hochwächst, sieht man den Hundekot nicht mehr und selbst wenn, kriegt man ihn nicht weg", warnt Menges. "Die Gefahr ist, dass immer mehr Hundebesitzer den Kot liegenlassen, wenn sie ihn nicht vernünftig entsorgen können." Die Folge: Menschen - mit oder ohne Hund - treten unabsichtlich drauf. Die CSU-Politikerin sagt weiter: "Wir wollen eine saubere Stadt und ein gutes Miteinander, aber durch dieses unsinnige Gras an diesen Stellen gelingt das nicht."
Zahlreiche Menschen bereits in Kot getreten
Sie berichtet von zahlreichen Hundebesitzern, die sie darauf angesprochen hätten, dass der Kot sich nicht mehr einsammeln lasse. Bogenhausen, Schwabing-West, Hadern und Aubing-Lochhausen haben auf die neue Mahd-Politik bereits umgestellt. Menges sagt, mehrere Menschen seien in Gegenden wie der Würmtalstraße, in der das Gras seit diesem Jahr wachsen darf, bereits in Kot getreten.
Und dann wäre da noch der Kostenfaktor: Menges stört sich daran, dass das neue Mähverfahren dreimal so viel kostet wie das bisherige (zwei Millionen Euro). Das liegt an der vermehrt nötigen Handarbeit und den speziellen Rasenmähern für das hohe Gras.
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