80 Prozent Rendite versprochen - Betrüger-Duo vor Gericht

Ihr Versprechen: Aus einer Million 1,8 Millionen zu machen. Ein Unternehmer-Ehepaar und ein Firmen-Treuhänder glaubten das tatsächlich und zahlten ein – auf ihr Geld warten sie heute noch
München Für die Aussicht auf 80 Prozent Gewinn in wenigen Wochen sollen ein Münchner, die ihnen das Angebot gemacht hatten, stehen jetzt wegen Betrugs vor dem Landgericht.
Der ältere Angeklagte hat schon im Ermittlungsverfahren die Verantwortung für die Verluste der Geldgeber von sich gewiesen und sich selbst als Opfer bezeichnet. „Er will freigesprochen werden“, sagte sein Anwalt zum Prozessauftakt am Dienstag.
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Für den 51-jährigen Betriebswirt sei der Mitangeklagte ein „Gegner“, der ihn gemeinsam mit anderen Beteiligten um mindestens sechs Millionen Euro gebracht habe. Der 48-jährige Angeklagte weist das zurück.
Laut Anklage hat der Betriebswirt als Alleingeschäftsführer einer Marketing-Firma mit den Unternehmen des Mitangeklagten und eines früheren Verdächtigen einen Fonds zur Finanzierung von Pharmaprojekten gegründet. Den Geldgebern wurde eine „absolut sichere“ Anlage vorgegaukelt: Sie könnten in zwei bis drei Wochen mit einer Million Euro 1,8 Millionen Euro Gewinn machen – und bekämen ihr Grundkapital in einigen Monaten zurück.
Bei einem Treffen in einem Münchner Luxushotel im April 2007 wurde für das investierte Kapital eine Bankgarantie zugesichert. Bis zu deren Eintreffen sollte eine Verfügung über das Anlagekonto nur gemeinsam möglich sein. Die Geldgeber überwiesen je eine Million Euro auf ein Treuhandkonto der Firma des 51-Jährigen. Dieser soll allein über das Kapital verfügt und hohe Beträge auf ein anderes Konto seiner Firma und Privatkonten umgeleitet haben.
In die vorgegebene Finanzierung von Pharmaprojekten floss allerdings nicht ein einziger Cent. Die Geldgeber verloren alle Einlagen. Ihre Erklärung für ihre Gutgläubigkeit wird mit Spannung erwartet.
Der Prozess dauert an.