Was ist besser: Rockies oder Alpen?

Während in den Alpen häufig im November ein Frühlingslüftchen die Schneeglöckchen zu Wachstum anregt, staubt in Amerikan bereits der berühmte Champagne Powder. Doch lohnt sich die lange Reise? Zehn Gründe, die Alpen gegen die Rocky Mountains einzutauschen:
von  Abendzeitung
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Während in den Alpen häufig im November ein Frühlingslüftchen die Schneeglöckchen zu Wachstum anregt, staubt in Amerikan bereits der berühmte Champagne Powder. Doch lohnt sich die lange Reise? Zehn Gründe, die Alpen gegen die Rocky Mountains einzutauschen:

1. Der Dollarkurs

Dank des immer noch günstigen Dollarkurses und des harten Wettbewerbs der Fluggesellschaften sind die Preise für eine Woche Urlaub im Pulverschnee der Rocky Mountains vergleichbar mit denen am Arlberg oder in der Schweiz

2. Der Schnee

Er ist einfach besser in den Rocky Mountains. Die meisten Skigebiete liegen n'mlich relativ hoch (zwischen 2500 und 3500 Metern), und die Schneewolken wandern auf ihrem langen Weg vom Pazifik über trockene Wüstengebiete, die ihnen die Feuchtigkeit austreiben.

3. Die Schneemenge

Es fällt mehr Schnee als bei uns in den Alpen. Stimmt häufig - aber auch nicht immer. Die Schneehöhen in hochgelegenen Gebieten erreichen dennoch nicht selten die Sechs-Meter-Marke. Der meiste Schnee fällt im März und Anfang April.

4. Der Tiefschnee

US-Skiresorts werben gerne mit ihrem "champagne powder". Den staubtrockenen Pulverschnee gibt es tatsächlich. Um ihn aber zu genießen, muss man in Colorado genauso früh aufstehen wie am Arlberg. Denn auch die einheimischen Ski- und Snowboardfreaks lieben den "fluffy stuff".

5. Die Eisplatten

Es gibt so gut wie keine auf den Pisten der Rockies. Auch das stimmt. Der trockene Schnee verhindert das. Ausnahme: Wenn Pisten künstlich beschneit sind - fast 80 Prozent aller Pisten erhalten bereits im Spätherbst eine Kunstschneeauflage - dann gibt es auf vielbefahrenen Talabfahrten am Nachmittag gelegentlich einige unangenehme Rutschpartien.

6. Die Pistenpflege

Da ist man in den meisten amerikanischen Skiresorts noch immer eine Nasenlänge voraus. Mit gewaltigem Aufwand wird Nacht für Nacht der Schnee umgepflügt und dann so liebevoll glattgebügelt, dass man - auch noch nach wochenlanger Trockenheit - am nächsten Morgen immer wieder den Eindruck hat, eine jungfräuliche Pulverschneepiste unter den Brettern zu haben.

7. Die Liftschlangen

"What's that?" fragen da die Amerikaner. Und in der Tat: Wenn man mal zur morgendlichen "Rush-Hour" im Tal fünf Minuten warten muss, ist das schon ein Rekord. Oben im Skigebiet kann man sich dann meist den Vierer- oder Sechser-Sessel aussuchen, auf dem man im Eiltempo wieder auf den Berg katapultiert wird. Dort wartet dann eine Vielzahl von "Schnee-Autobahnen", auf denen auch in der Hochsaison (Weihnachten und Februar) jede Menge Platz ist.

8. Die Baumgrenze

99 Prozent der Pisten in den Rockies befinden sich ihr, führen also durch breite Waldschneisen. Der Grund: Bäume wachsen in den Rocky Mountains bis 3600 Metern Höhe, was fast immer auch der höchste Punkt des Skigebietes ist. Der große Vorteil: Auch bei schlechtestem Wetter hat man auf allen Pisten gute Sicht, während in den Alpen ab 1800 Meter "Blindflug" angesagt ist.

9. Der Service

Okay - auch in den Alpen bemüht man sich heute, die Liftschlangen in geordnete Bahnen zu lenken. In amerikanischen Skigebieten kann sich der Kunde aber wirklich als König fühlen. An jedem Lift wird man freundlich begrüßt und stets helfen zwei Leute beim Einsteigen in die Sesselbahn - Schlepplifte sind so gut wie unbekannt in den USA. Aktuelle Pisteninfos findet man an jeder Talstation, genauso kostenlose Kleenex-Tücher für Nase und Skibrille.

10. Die Hütten

Eines fehlt jedoch gänzlich in amerikanischen Skiresorts, der Einkehrschwung endet dort - mit nur ganz wenigen Ausnahmen - immer in riesigen Selbstbedienungs-Restaurants. Die in den Alpen so beliebten, häufig gemütlichen, aber stets qualvoll engen "Jausenstationen" in alten Almhütten sucht man dort vergeblich. Doch auch diesem Umstand kann man wieder positive Seiten abgewinnen: Es fehlen auch die lärmenden Schirmbars sowie "Jagatee" und die "kleine Feige" und folglich begegnet man auf amerikanischen Pisten nie einem betrunkenen Ski- oder Snowboardfahrer

Günter Reimann

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