Kaum noch Zimmer für Lena-Fans
Zum Eurovision Song Contest sind die Düsseldorfer Hotels ausgebucht. So kommen Sie trotzdem noch an eine Karte.
Die Dame von der Zimmervermittlung macht dem Anrufer nur wenig Hoffnung: "Das sieht ein bisschen schlecht aus", formuliert sie vorsichtig. "Zum Finale sind die Hotels ausgebucht." In den Tagen davor gibt es noch einige wenige Zimmer - allerdings ab 300 Euro pro Nacht. Lena-Fans, die zu ihrer Eintrittskarte für den Eurovision Song Contest (ESC) am 14. Mai in Düsseldorf noch eine passende Bleibe für die Nacht suchen, sollten sich sputen. Betten in der Stadt sind fast nur noch von Privat zu bekommen.
Nur wenige Stunden dauerte es, bis die 32000 Karten für das Musikspektakel mit Lena Meyer-Landrut in der Düsseldorfer Event-Arena an den Fan gebracht waren. Auch die Hotellerie meldete in Windeseile: "Ausgebucht!" Immerhin 23000 Betten haben die rund 220 Düsseldorfer Hotels. Weil aber zeitgleich mit dem ESC eine Verpackungsmesse mit insgesamt 2600 Ausstellern stattfindet und außerdem bereits 1600 Hotelzimmer für Teilnehmerdelegationen und Journalisten reserviert waren, sind Betten für das Fan-Volk limitiert.
Privatzimmerbörse gegen den Bettennotstand
Abhilfe schaffen sollen Privatquartiere, die über die vom Düsseldorfer Verkehrsamt ins Leben gerufene Online-Privatzimmerbörse www.esc-privaterooms.de gebucht werden können. Zu Preisen von 25 bis 150 Euro finden Contest-Besucher Quartiere in fünf Kategorien - vom Einzelzimmer bis zum Apartment. Frühstück wird separat berechnet - sofern der Vermieter es anbietet. Die Website listet auch die Entfernungen in die Düsseldorfer Altstadt, zum Flughafen und zum Hauptbahnhof, zur Arena und zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Die privaten Quartiere sind nicht auf die Landeshauptstadt beschränkt, das Portal listet auch Unterkünfte im Umland: in Viersen, Wuppertal, Hilden oder Willich.
Auf die weitere Umgebung auszuweichen, rät auch Markus Delcuve, Pressesprecher von Nordrhein-Westfalen Tourismus: "Duisburg, Mönchengladbach, Oberhausen und Essen sind gute Alternativen. Viele weichen nach Köln aus, das geht fix." Die Domstadt ist nur etwa 30 Kilometer entfernt und hat den Reiz des Song Contests ebenfalls längst erkannt. "Ausreichend Zimmer sind noch vorhanden", erklärt Brigitte Obel vom Kölner Verkehrsbüro. "Allerdings haben sich die Kölner Hotels in der Preisgestaltung auf die Situation eingestellt und verlangen inzwischen Messeraten." Billig wird die Nacht mit Lena also nicht.
Rudi Stallein