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Heilfroh, dass die Mieten nicht mehr so schnell steigen dürfen - Vize-Chefredakteur Georg Thanscheidt über den Münchner Immobilienmarkt
Die Preisfrage: Wer kann es sich in München noch leisten, eine Wohnung oder gar ein Haus zu kaufen? Die ernüchternde Antwort: Immer weniger Münchner sind dazu in der Lage – und die, die Wohnraum bitter nötig hätten, können sich ein eigenes Heim erst recht nicht leisten. Denn die Anforderungen an einen Wohnungskäufer sind derzeit ähnlich illusionär wie das Profil eines idealen Berufseinsteigers: Letzterer sollte Anfang 20 sein, aber bereits ein abgeschlossenes Studium und fünf Jahre Berufserfahrung haben.
Ein Wohnungskäufer sollte höchstens 30 Jahre alt sein – sonst kommt er bei einem Kaufpreis von mindestens 2700 Euro pro Quadratmeter nämlich bis zur Rente mit der Rückzahlung in Verzug. Vorausgesetzt,er steht die nächsten 35 Jahre in Lohn und Brot. Trotzdem boomt der Markt – das Geld ist da, nur haben es nicht die, die Bedarf haben.
Die bleiben – wenn sie denn in der Stadt bleiben – zur Miete wohnen. Und sind heilfroh, dass Rot-Grün vor acht Jahren festgelegt hat, dass die Miete innerhalb von drei Jahren nur um 20 Prozent erhöht werden darf. Der heutige CDU-Generalsekretär Pofalla nannte dies damals ein „sozialistisches Pflichtprogramm“. Im Falle eines Wahlsiegs von CDU/CSU und FDP stehen Münchens Mietern schwere Zeiten bevor.
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