Transparentes Preissystem bei Bahn gefordert

Regelmäßige Preiserhöhungen sind aus Sicht der Bahnfahrer nichts Ungewöhnliches mehr. Trotzdem haben viele Kunden das Gefühl, die Bahn verfolge eine Preispolitik der Willkür.
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Der Preisirrgarten der Deutschen Bahn verwirrt die Kunden. Viele wünschen sich Klarheit.
dpa Der Preisirrgarten der Deutschen Bahn verwirrt die Kunden. Viele wünschen sich Klarheit.

Berlin - Die Bundesbürger wünschen sich ein einfaches und durchschaubares Tarifsystem bei der Deutschen Bahn.

Es sollte jedoch auch Sonderkonditionen für Studenten, Rentner und Familien enthalten, wie aus einer repräsentativen Umfrage für den Verkehrsclub Deutschland (VCD) mit jeweils großen Mehrheiten hervorgeht.

 

Preispolitik: Jeder Dritte unterstellt der Bahn Willkür

 

Jeder dritte Befragte hat demnach das Gefühl, dass das Unternehmen die Preise willkürlich festlege und regelmäßig ändere. Jedem zweiten sei unklar, wie sich der Preis für seine Fahrkarte zusammensetzt.

Diese Ergebnisse seien nicht überraschend, sagte ein Bahnsprecher. Das Unternehmen nehme den Kundenwunsch nach einfachen Tarifen ernst und habe schon einiges dafür getan. "Es gibt schon seit einigen Jahren nur noch Normal- oder Sparpreise", stellte er fest.

Lesen Sie hier: "Leider Ausdruck der Gesamtsituation" Deutsche Bahn verfehlt Pünktlichkeitsziele seit halbem Jahr

Der VCD-Vorsitzende Michael Ziesak kritisierte hingegen, die derzeitigen Bahnpreise orientierten sich nicht an den Wünschen der Kunden. "Fahrgäste müssen das gute Gefühl haben, einen fairen Preis zu zahlen."

Der Bahnsprecher wies darauf hin, im Fernverkehr seien nur noch 10 Prozent aller Reisenden mit dem Standardfahrschein ohne Rabatt unterwegs. Dieser "Normalpreis" werde zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember in "Flexpreis" umbenannt: "So wird deutlicher, dass Kunden damit flexibel und ohne Zugbindung unterwegs sein können."

 

Gespaltene Meinungen bei Fernreisen-Preissystem

 

Gut jeder zweite Fahrgast hält es nach der Umfrage für geboten, dass sich der Preis nach der Entfernung richtet. Das ist bei der Bahn grundsätzlich der Fall, teilweise spielen aber zusätzlich die Reisezeit und der Zugtyp eine Rolle.

Nach Ansicht der Bahn würde ein nur auf Entfernungen bezogenes Preissystem die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Flugzeug, dem Fernbus und vor allem dem Auto "nachhaltig schädigen".

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Bei täglich 350 000 Reisenden im Fernverkehr seien die Bedürfnisse hinsichtlich der Preisgestaltung höchst unterschiedlich, sagte der Bahnsprecher. Das zeige auch die VCD-Umfrage: Während 41,1 Prozent der Befragten ein System bevorzugen, wonach längere Strecken im Verhältnis preisgünstiger sind als kürzere, sprechen sich 53,4 Prozent für entfernungsabhängige Fahrpreise aus.

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