Senator Kollatz-Ahnen: Tegel nach BER-Eröffnung nicht mehr profitabel

Braucht Berlin noch seinen alten Flughafen Tegel? Parallel zur Bundestagswahl sollen die Menschen ihre Meinung dazu abgeben. Der Finanzsenator warnt: Tegel sei nicht mehr wirtschaftlich. Ex-Chef Mehdorn hält dagegen.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
"Würde in Tegel nur die Hälfte der bisherigen Passagiere fliegen, wäre der Flughafen ausgesprochen unwirtschaftlich - in allen Komponenten", sagt der Berliner Finanzsenators Matthias Kollatz-Ahnen Nach dem Konzept von Ex-BER-Chef Hartmut Mehdorn will Tegel als Business- und Regierungs-Airport beibehalten.
dpa "Würde in Tegel nur die Hälfte der bisherigen Passagiere fliegen, wäre der Flughafen ausgesprochen unwirtschaftlich - in allen Komponenten", sagt der Berliner Finanzsenators Matthias Kollatz-Ahnen Nach dem Konzept von Ex-BER-Chef Hartmut Mehdorn will Tegel als Business- und Regierungs-Airport beibehalten.

Berlin - Der Flughafen Tegel ist nach Aussage des Berliner Finanzsenators Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) nach Eröffnung des Hauptstadtflughafens BER nicht mehr profitabel. "Würde in Tegel nur die Hälfte der bisherigen Passagiere fliegen, wäre der Flughafen ausgesprochen unwirtschaftlich - in allen Komponenten.

Beim Betrieb, bei den nötigen Investitionen und beim Schallschutz. Insgesamt würde der Weiterbetrieb rund 250 Millionen Euro pro Jahr kosten", sagte er der Berliner Morgenpost.

Wollte man Tegel wirtschaftlich machen, ginge das nur, indem die Airlines viel höhere Landegebühren zahlen. "Wenn man die Gebühren verdoppelt, könnte es vielleicht sogar funktionieren. Aber genau das schließen die Betreiber des Volksbegehrens aus", so Kollatz-Ahnen.

Die Berliner stimmen am Tag der Bundestagswahl auch über einen Appell an den Senat ab, die geplante Schließung des Flughafens zu stoppen. Zu den Argumenten der Befürworter zählt, dass der neue Flughafen BER im Süden zu klein geraten ist. Der Flughafen hatte aber einen Plan vorgestellt, wie der neue Airport ausgebaut werden kann.

Finanzsenator Kollatz-Ahnen lässt mangelnde Kapazität nicht als Argument für Tegel gelten: "Es stimmt, dass der Flughafen aufgrund des inzwischen gewachsenen Passagieraufkommens zu klein ist. Deshalb arbeitet die Flughafengesellschaft an den nötigen Erweiterungen."

Mehdorn hält dagegen

Der frühere Chef der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB), Hartmut Mehdorn, sagte der Welt am Sonntag dagegen, grundsätzlich sei ein profitabler Betrieb von Tegel möglich. Mehdorn will Tegel als Business- und Regierungs-Airport beibehalten.

Nach seinem Konzept sollte die Flugbereitschaft der Bundesregierung dort bleiben, dann wäre der Umzug nach Schönefeld nicht nötig. Hinzu könnten kleine Geschäftsmaschinen kommen, die - begrenzt durch ein Flugverbot zwischen von 20 Uhr abends und 6 Uhr morgens - die Lärmbelastung für Anwohner erträglich halten sollten.

Damit, so Mehdorn, wäre Tegel trotz Investitionen profitabel zu betreiben. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der "Berliner Zeitung" würden 61 Prozent der Befragten den Weiterbetrieb von Tegel befürworten. Allerdings nahm die Zahl der Unterstützer seit Jahresbeginn ab.

Bei einer Umfrage im Februar waren noch rund drei Viertel (73 Prozent) der Befragten für eine Zukunft für Tegel. Die meisten Befürworter kommen laut aktueller Umfrage aus dem Lager der Berliner Oppositionsparteien.

88 Prozent der FDP-Wähler sind für Tegel, bei den CDU-Wählern sind es 70 Prozent. Auf die Frage, ob die SPD auch an der Schließung von Tegel festhalte, falls sich die Berliner am 24. September mit überwältigender Mehrheit für eine Offenhaltung aussprechen, antwortete Finanzsenator Kollatz-Ahnen: "Natürlich ist es nicht egal, wie das Ergebnis ist. Man muss dann über das Ergebnis nachdenken."

Lesen Sie hier: Die wichtigsten Fakten zum Startschuss der IFA

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
Teilen
lädt ... nicht eingeloggt
 
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.