Pleite? Insolvenz!
Insolvenzverwalter ist ein richtiger spannender Job geworden - Der AZ-Aktuell-Ressortchef Frank Müller über die Chancen der Zahlungsunfähigkeit.
Pleite, Konkurs, Insolvenz – es ist noch nicht solange her, dass diese Begriffe alle dasselbe meinten. Heute gilt gottlob: Wer insolvent ist, ist noch lange nicht pleite. Wir können von Glück sagen, dass die Finanzkrise auf ein vor einiger Zeit reformiertes Insolvenzrecht stößt. Vereinfacht gesagt: Früher war es so, dass ein Pleite-Unternehmen nach dem Gang zum Konkursrichter vor allem ausgeweidet wurde, damit die Gläubiger zu ihrem Recht kamen.
Heute geht es auch darum, wie der Firma das Über- undWeiterleben gesichert werden kann. Und darum, wie man es wieder fit machen kann für den Markt
So kommt es, dass Erfolgsgeschichten möglich wurden wie die, die Sie heute auf Seite 3 lesen. Längst ist der Beruf des Insolvenzverwalters ein spannender Job. Er muss in einer Situation ans Ruder, in der er die letzte Chance ist. Er muss oft das schaffen, was das Vorgängermanagement verschlafen hat: ein Unternehmen neu aufzustellen. Und er hat außer dem Appell an die Vernunft wenig in der Hand – außer dem Argument, dass niemandem gedient ist, wenn die Firma komplett in den Graben fährt.
Viele haben in Deutschland schon begriffen, dass die Insolvenz für die Mitarbeiter und die Firma nicht mehr nur eine Bedrohung, sondern auch eine Chance ist. Andere haben noch Nachholbedarf, darunter SPD-Kanzlerkandidat Steinmeier. Der scheint nun gerade noch vom Gedanken abzukommen, einen Wahlkampf gegen den angeblichen Insolvenzminister Guttenberg zu führen. Gut so. Denn dieser Weg hätte die SPD in die sichere Pleite geführt.
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