Nobelpreisträger für Wirtschaft wird verkündet
Stockholm - Die Königlich-Schwedische Wissenschaftsakademie gibt am Montag (gegen 11.45 Uhr) den diesjährigen Nobelpreisträger für Wirtschaft bekannt. Deutsche Forscher könnten nach Einschätzung von Top-Ökonomen dabei wieder einmal leer ausgehen. Sie sehen die Kollegen aus den USA vorn.
Der Wirtschaftspreis gehört - anders als die Auszeichnungen für Medizin, Physik, Chemie, Literatur und Frieden - nicht zu den klassischen Nobelpreisen. Im Testament des schwedischen Industriellen Alfred Nobel taucht er nicht auf. Die schwedische Reichsbank stiftete den Preis erst 1968 im Gedenken an Nobel.
Reinhard Selten bisher der einzige deutsche Preisträger
Seit der ersten Verleihung 1969 wurden vor allem Ökonomen aus den USA ausgezeichnet. Nur ein Deutscher wurde bisher geehrt: der Bonner Spieltheoretiker Reinhard Selten im Jahr 1994.
Auch in diesem Jahr sehen Experten besonders für die US-Kollegen gute Chancen. Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, setzt auf die Ökonomin Anne Krueger, die den Nutzen von Globalisierung hinterfrage. Der Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Achim Wambach, plädierte für Paul Milgrom und Robert Wilson wegen deren Theorie von Auktionen.
Im vergangenen Jahr hatte die Königlich-Schwedische Wissenschaftsakademie den US-Amerikaner Oliver Hart und den Finnen Bengt Holmström für Forschungen zu Vertrags-Konstruktionen etwa von Top-Managern geehrt. Die mit neun Millionen schwedischen Kronen (rund 940.000 Euro) dotierte Auszeichnung wird gemeinsam mit den traditionellen Nobelpreisen am 10. Dezember - dem Todestag Nobels - in Stockholm verliehen.
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