Lohndumping-Affäre: Schlecker trennt sich von Leiharbeitern

Zwar sei die Diskussion um die Beschäftigung von Leiharbeitern für Schlecker "bisher nicht nachvollziehbar", sagt ein Sprecher des Unternehmens. Dennoch beuge man sich dem öffentlichen Druck.
von  Abendzeitung
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EHINGEN - Zwar sei die Diskussion um die Beschäftigung von Leiharbeitern für Schlecker "bisher nicht nachvollziehbar", sagt ein Sprecher des Unternehmens. Dennoch beuge man sich dem öffentlichen Druck.

Nach den Lohndumping-Vorwürfen beendet die Drogeriekette Schlecker die Zusammenarbeit mit der Leiharbeitsfirma Meniar. Man habe die öffentliche Diskussion um die Beschäftigung von Meniar-Leiharbeitern "bisher nicht nachvollziehen können", erklärte ein Sprecher des Unternehmens am Montagabend in Ehingen. Um die Diskussion zu beenden, habe Schlecker jedoch beschlossen, mit sofortiger Wirkung keine neuen Arbeitnehmerüberlassungsverträge mit Meniar mehr abzuschließen.

Nur die Hälfte des üblichen Gehalts

Schlecker war unter Druck geraten, weil das Unternehmen offenbar Teile der Stammbelegschaft durch Meniar-Leiharbeiter ersetzte, die nur die Hälfte des üblichen Gehalts bekommen. Dieses Vorgehen hat auch die Bundesregierung auf den Plan gerufen. Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) kündigte eine Prüfung der Vorwürfe an.

Möglicher Missbrauch von Leiharbeit soll notfalls mit schärferen Gesetzen eingedämmt werden. Von der Leyen betonte zugleich, ihr sei wichtig, dass nun das an sich gute Modell der Zeitarbeit nicht in Misskredit gerate. Viele Jobsuchende hätten dadurch überhaupt nur eine Chance am Arbeitsmarkt. (apn)

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