Lkw-Krise verhagelt MAN den Jahresstart

Die Nutzfahrzeugmarkt in Europa schrumpft inzwischen seit 15 Monaten. Hersteller wie MAN bekommen die Dauerflaute mit aller Wucht zu spüren. Die VW-Tochter schrieb zum Jahresstart tiefrote Zahlen. Und Hoffnung auf eine schnelle Trendwende gibt es derzeit nicht.
dpa |
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München - Der Lastwagenbauer MAN hat in den ersten drei Monaten tiefrote Zahlen geschrieben. Die anhaltende Krise in vielen europäischen Ländern und eine 140-Millionen-Rückstellung für ein Kraftwerksprojekt verhagelten der Volkswagen-Tochter das erste Quartal. Unter dem Strich steht ein Verlust von 337 Millionen Euro, nachdem vor einem Jahr noch ein Gewinn von 130 Millionen in den Büchern stand. Eine rasche Wende ist nicht in Sicht.

„Für das Jahr 2013 erwarten wir nach wie vor keine signifikante konjunkturelle Erholung“, sagte Konzernchef Georg Pachta-Reyhofen am Freitag. Der Umsatz des mittlerweile im MDax notierten Konzerns knickte in den ersten drei Monaten um 8 Prozent auf knapp 3,6 Milliarden Euro ein.

Doch nicht nur bei den Lastwagen läuft es für MAN nicht rund: Die Sparte Power Engineering, die unter anderem Großdieselmotoren herstellt, bekommt die Flaute im Schiffbau empfindlich zu spüren und musste zudem für ein Kraftwerksprojekt rund 140 Millionen Euro beiseitelegen. Immerhin einen Lichtblick sollen die wieder anziehenden Lkw-Geschäfte in Brasilien liefern und den Umsatz des gesamten Konzerns 2013 wenigstens auf Vorjahresniveau halten.

Die Lage in Europa trifft auch die anderen Lkw-Hersteller hart. Seit 15 Monaten schrumpft der Nutzfahrzeugmarkt auf dem krisengeschüttelten Kontinent. Gerade Lastwagenbauer merken eine schwache Konjunktur rasch, denn in der Krise werden weniger Waren gekauft, also auch weniger Waren transportiert. Spediteure schieben die Anschaffung neuer Lastwagen hinaus. Allein im März fielen die Neuzulassungen für schwere Lkw in Europa um 18,3 Prozent in die Tiefe.

Noch deutlicher ging es im Krisenland Spanien nach unten. MAN erwartet für 2013 eine weiter rückläufige Entwicklung. Bereits jetzt gibt es in zwei Werken Kurzarbeit. Das dürfte sich nicht so rasch ändern.

Eine konkrete Prognose für den Jahresgewinn verkneift sich der Konzern. Das operative Ergebnis werde allerdings deutlich unter dem von 2012 liegen – das lag mit 964 Millionen Euro auf dem zweittiefsten Stand seit 2006. Den Umsatz erwartet MAN 2013 in etwa auf dem Niveau des Vorjahres, vor allem das wieder anziehende Lkw-Geschäft in Brasilien soll hier eine Beitrag leisten, denn sowohl das Nutzfahrzeuggeschäft in Europa, als auch die Sparte Power Engineering werden 2013 wohl erneut rückläufige Umsätze melden.

Eine Voraussetzung für die Prognose bleibt: Die Euro-Krise darf sich nicht zuspitzen.

 

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