Höhere Verbraucherpreise: Preistreiber Benzin
MÜNCHEN - Die Verbraucherpreise ziehen wieder an, die Inflationsrate liegt bei 1,1 Prozent – ohne Sprit wäre sie bei niedrigen 0,3. Die anderen großen Preistreiber sind die Hotels - aber die Politik spricht nur über den Spritpreis.
Die Verbraucherpreise ziehen wieder an – und zwar vor allem getrieben durch die extrem hohen Preise für Benzin und Heizöl. Die Inflationsrate für März stieg auf 1,1 Prozent, teilte das Bayerische Landesamt für Statistik am Montag mit.
Im Vergleich zum Februar stiegen die Preise um 0,5 Prozent. Im Vergleich zu März 2009 – der übliche Vergleichswert für die Inflationsrate – waren es eben 1,1 Prozent. Wenn man allerdings Heizöl und Spritpreise rausrechnet, läge die Inflationsrate nur bei sehr niedrigen 0,3 Prozent. Die Steigerungsraten dort sind drastisch: Heizöl ist 26,0 Prozent teurer als im Vorjahresmonat, Sprit 18,9 Prozent.
Der andere große Preistreiber sind ausgerechnet Hotel-Übernachtungen mit einer Teuerungsrate von 6,5 Prozent, so die Statistik des Bayerischen Landesamtes. Und das, obwohl seit Januar dort eine niedrigere Mehrwertsteuer gilt. Dass diese Senkung kaum an die Kunden weitergegeben wird, war erwartet worden; dass die Preise aber sogar stark steigen, nicht.
Dieser Punkt wurde am Montag von keinem Regierungspolitiker kommentiert, dafür umso lauter die hohen Benzinpreise. „1,44 pro Liter Super – das ist schon happig“, sagt Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP). Darüber habe er sich „mächtig geärgert“. Verkehrsminister Peter Ramsauer sagte, er könne die „Wut der Autofahrer gut verstehen“.
Benzin und Diesel sind derzeit so teuer wie vor dem Ausbruch der Finanzkrise – nur kostete damals ein Fass Öl 140 Dollar. Heute werden dafür 80 Dollar verlangt. Experten verweisen aber auch darauf, dass die Euro-Schwäche mit an den hohen Preisen schuld ist.
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