Fette Tarif-Kröte

Der Aufschlag kommt pünktlich zum Ende des Super- Wahljahres – AZ-Redakteur Rudolf Huber über die geplante MVV-Tariferhöhung
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Der Münchner lässt das Auto stehen. Laut Planungsreferat nutzen 63 Prozent für ihre täglichen Wege den Nahverkehr oder das Radl – oder gehen zu Fuß. Genauer: 14 Prozent fahren Rad, 21 Prozent steigen in Bus, Bahn und Tram, 28 Prozent sind Fußgänger und 37 treten im Auto aufs Gas. 
2002 nutzten noch 41 Prozent das Auto und lediglich zehn Prozent das Fahrrad.
dpa 2 MOBILITÄT: Der Münchner lässt das Auto stehen. Laut Planungsreferat nutzen 63 Prozent für ihre täglichen Wege den Nahverkehr oder das Radl – oder gehen zu Fuß. Genauer: 14 Prozent fahren Rad, 21 Prozent steigen in Bus, Bahn und Tram, 28 Prozent sind Fußgänger und 37 treten im Auto aufs Gas. 2002 nutzten noch 41 Prozent das Auto und lediglich zehn Prozent das Fahrrad.
Rudolf Huber, AZ-Redakteur
Mike Schmalz 2 Rudolf Huber, AZ-Redakteur

Der Aufschlag kommt pünktlich zum Ende des Super- Wahljahres – AZ-Redakteur Rudolf Huber über die geplante MVV-Tariferhöhung

Die MVV-Tariferhöhung kommt so sicher über die Münchner wie das Oktoberfest, der Christkindlmarkt und der Föhn. Längst hat sich der leidgeprüfte Fahrgast an dieses Ritual gewöhnt. Es wird ja schließlich alles teurer. Also auch das Ticket für MVG und S-Bahn.

Aber diesmal wollen die Herren MVV-Gewaltigen unter Führung von OB Christian Ude einen XXL-Schluck aus der Tarif-Pulle nehmen. An die fünf Prozent mehr stehen im Raum, zahlbar ab Dezember. Das tut richtig weh.

Ursprünglich sollten die Tarife zum 1. Juli um eher moderate drei Prozent teurer werden. Doch dagegen gab’s Widerstand aus dem Wirtschaftsministerium und der MVV-Gesellschafterversammlung. Schon klar: Im Superwahljahr macht sich so etwas nicht gut.

Aber bald ist ausgewählt – und dann kann um so kräftiger hingelangt werden. Die MVG begründet das mit dem Tarifabschluss von Ende März. Der macht aus ihrer Sicht einen satten Aufschlag nötig.

Wenn sich die MVV-Gewaltigen wenigstens parallel zur Preiserhöhung zu einer grundlegenden Reform – und Vereinfachung – ihres seit langem kritisierten Tarifsystems durchgerungen hätten. Dann fiele es den Passagieren vermutlich etwas leichter, die fette Tarif-Kröte zu schlucken. So aber bleibt uns das zähe Gebilde mit all seinen Ungerechtigkeiten und Tarifsprüngen bis auf Weiteres erhalten.

Plus fünf Prozent Aufschlag – und dann wird zeitgleich auch noch das MVG-Angebot ausgedünnt. Das ist gerade in Zeiten der Krise wirklich zu happig.

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