EU-Kommission will Vorgaben für Landwirte vereinfachen

Effizientere Kontrollen vor Ort, Bürokratieabbau, mehr Tech-Einsatz: Die EU-Kommission verspricht erhebliche Erleichterungen für Landwirte und Behörden. So soll eine große Summe Geld gespart werden.
dpa |
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Landwirte sollen nicht finanziell austrocknen. (Archivbild)
Landwirte sollen nicht finanziell austrocknen. (Archivbild) © Jens Büttner/dpa
Brüssel

Bäuerinnen und Bauern in der EU sollen nach dem Willen der Europäischen Kommission weniger Papierkram erledigen. Durch eine einfachere EU-Agrarförderung sollen sie sich Aufwand im Wert von schätzungsweise bis zu 1,58 Milliarden Euro sparen können. Wie die Behörde weiter mitteilte, sollen nationale Behörden rund 200 Millionen Euro sparen können. 

"Landwirte in der gesamten EU unterliegen strengen administrativen Auflagen, die oft nicht den Realitäten vor Ort entsprechen", so die Kommission. Konkret sollen etwa Biolandwirte nicht mehr nachweisen müssen, dass sie bestimmte EU-Umweltauflagen erfüllen, für die sie EU-Fördergelder erhalten.

Um Verwaltungsaufwand zu verringern, sollen Kontrollen vermehrt durch den Einsatz von Satelliten erfolgen. Zudem ist ein neuer Grundsatz geplant: Künftig soll es nur noch eine Vor-Ort-Kontrolle pro Jahr und Betrieb geben. 

Agrarminister will Vereinfachungen noch in diesem Jahr

Bundesagrarminister Alois Rainer bezeichnete die Vorschläge als solide Grundlage für anstehende Verhandlungen. "Wer Tiere versorgt und Felder bestellt, braucht Freiräume statt Formulare", sagte der CSU-Politiker. Ziel sei es, noch in diesem Jahr für Vereinfachungen zu sorgen. Der Schreibtisch dürfe nicht die wichtigste Ackerfläche für Landwirtinnen und Landwirte sein.

Bevor die neuen Regeln in Kraft treten können, müssen auch das Europaparlament und die EU-Staaten dem Vorhaben zustimmen. 

Mehr Geld für Krisenbewältigung

Damit Bäuerinnen und Bauern mehr Geld zur Bewältigung von Krisen wie Dürre, Frost, Seuchen oder Unwetter bekommen, sollen die EU-Staaten künftig drei Prozent der EU-Agrargelder in solchen Fällen bereitstellen können. Vor allem wetterbedingte Krisen werden künftig wahrscheinlicher.

Langanhaltende Trockenperioden im Sommer sind Experten zufolge eine Folge der Erderwärmung. Mit dem Klimawandel steigt zudem die Wahrscheinlichkeit extremer Hitzeereignisse, was zu schlechteren Ernteerträgen führen kann. Auch steigt in vielen Regionen die Wahrscheinlichkeit für Stürme und Überflutungen.

Zuvor große Bauernproteste 

Vergangenes Jahr waren nach Bauernprotesten in der EU bereits Erleichterungen für Landwirte beschlossen worden. Damals wurden eine Lockerung von Umweltauflagen ermöglicht und kleinere Betriebe von Kontrollen befreit. In mehreren Ländern organisierten Landwirte Proteste. Unter anderem beklagten sie zu viel Bürokratie.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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