Charme-Offensive
Warum die historische Wiesn das Oktoberfest rettet: AZ-Redakteur Adrian Prechtel über die Alternative zum herkömmlichen Oktoberfest.
Kurz gesagt: Die „historische Wiesn“ südlich zu Füßen der Bavaria ist die Rettung der Wiesn! Weil sich Besoffene nicht an einem Kassenhäuschen für eine Eintrittskarte anstellen, ist das Areal hinter dem Bretterzaun bierleichen-frei. Wer Gedränge hasst und auch einen Platz im Festzelt haben will, ist hier ebenfalls richtig. So sind auch besonders viele Familien da (Kinder kommen kostenlos rein), ohne dass das ganze ein nerviger Kinderspielplatz wird. Wer im Herzkasperlzelt sitzt, kann erleben, wie mitreißend junge Volksmusik ist.
Jetzt hat sich am Wochenende spontan eine Bürgerinitiative gegründet, die die „historische Wiesn“ als Dauereinrichtung fordert! Zu Recht! Wer hier einwendet: „Das kostet!“ (allein 5 Millionen Euro hat der Festring heuer zu dieser Jubiläums-Wiesn beigesteuert), verkennt, dass es gar nicht jedes Jahr zum Beispiel das Museumszelt mit den historischen Fahrgeschäften oder die Pferderennbahn bräuchte. Es langt das schöne neue Festzelt mit den drei Bühnen und dem Tanzboden und wieder eine Art Herzkasperlzelt, wo man erleben kann, wie natürlich zeitgemäß Volkskultur heute daherkommt. Dazu ein paar Traditions-Lustbarkeiten wie Schiffsschaukel und das alte Spiegelkabinett. Und Schichtl, Krinoline und Teufelsrad könnte man in der Nähe platzieren, so dass die Münchner schon bald wissen würden, wo die Wiesn am Schönsten ist. Also, Herr Ude, setzten sie sich ein Denkmal für die nächsten 200 Jahre!
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