Bund will sich 2026 Rekordsumme von 512 Milliarden leihen

Die geplanten Milliardenausgaben im Haushalt sorgen für einen Rekord bei der Schuldenaufnahme. Bisherige Höchststände aus Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg werden noch übertroffen.
dpa |
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Der Bund will sich 2026 mehr als 500 Milliarden Euro bei Investoren besorgen (Archivbild)
Der Bund will sich 2026 mehr als 500 Milliarden Euro bei Investoren besorgen (Archivbild) © Michael Kappeler/dpa
Frankfurt/Main

Der Bund will sich 2026 wegen der großen staatlichen Investitionen erstmals mehr als eine halbe Billion Euro am Finanzmarkt leihen. Insgesamt sollen bei Investoren 512 Milliarden Euro über Bundeswertpapiere eingesammelt werden, teilte die für das Schuldenmanagement des Bundes zuständige Finanzagentur in Frankfurt mit. Ein Grund sind die geplanten hohen Sonderschulden für Infrastruktur und Verteidigung.

Der bisherige Rekord kommt aus dem Jahr 2023, als der Bund im Kampf gegen die Folgen der Corona-Krise und des Ukraine-Kriegs 500 Milliarden Euro aufgenommen hatte. Im laufenden Jahr waren es laut Finanzagentur 425 Milliarden Euro und 2024 rund 439 Milliarden Euro. 

Am Kapitalmarkt will die Finanzagentur 2026 über Auktionen konventionelle Bundeswertpapiere im Volumen von rund 318 Milliarden Euro platzieren. Weitere 176 Milliarden werden auf diesem Weg über den Geldmarkt finanziert. Hinzu kommt die Ausgabe Grüner Bundeswertpapiere von 16 bis 19 Milliarden Euro.

Deutschland mit größter Bonität

Die Regierung von Kanzler Friedrich Merz (CDU) plant für 2026 Ausgaben von gut 524 Milliarden Euro. Das sind 21,5 Milliarden mehr als dieses Jahr. Um das zu finanzieren, sollen allein im Kernhaushalt Schulden von fast 98 Milliarden Euro aufgenommen werden. Hinzu kommen Kredite aus Sondertöpfen für die Bundeswehr und die Infrastruktur und die Refinanzierung auslaufender Anleihen.

Deutschland genießt an den Finanzmärkten wegen seiner relativ niedrigen Schuldenquote die höchste Bonität. Großinvestoren wie Banken, Versicherer und Pensionsfonds kaufen gern deutsche Staatsanleihen. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen ist an den Kapitalmärkten richtungweisend.

In Erwartung einer stark steigenden Verschuldung muss der Bund aber steigende Zinsen bieten. Die Zinsausgaben des Staats werden nach Einschätzung der Finanzagentur wachsen. Angesichts der großen Nachfrage von Investoren werde der Bund 2026 zudem erstmals eine 20-jährige Bundesanleihe begeben, hieß es.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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