Brandenburg sieht Unsicherheit für Mercedes in Ludwigsfelde

Im brandenburgischen Ludwigsfelde baut Mercedes-Benz Sprinter. Eine Beschäftigungsgarantie geht bis 2029. Das sorgt für Befürchtungen bei Landesregierung und Gewerkschaft.
dpa |
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In Ludwigsfelde stellen rund 2.000 Beschäftigte Sprinter mit offenen Baumustern her. (Archivbild)
In Ludwigsfelde stellen rund 2.000 Beschäftigte Sprinter mit offenen Baumustern her. (Archivbild) © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa
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Ludwigsfelde

Die Brandenburger Landesregierung sieht Unsicherheiten für die Zukunft der Sprinter-Serienproduktion von Mercedes-Benz in Ludwigsfelde. Der Autobauer erklärte: "Das Mercedes-Benz-Werk Ludwigsfelde fertigt aktuell die offenen Baumuster des Sprinter und E-Sprinter - so lange, wie die Nachfrage unserer Kundinnen und Kunden hiernach besteht."

Zuvor teilte Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) in einer Antwort auf eine Anfrage aus der CDU-Landtagsfraktion mit: "Das Unternehmen beabsichtigt, die Serienproduktion von Sprinter-Modellen am Standort Ludwigsfelde bis Ende 2029 auslaufen zu lassen." Dieser Sachstand ergebe sich übereinstimmend aus Gesprächen der Landesregierung mit allen Beteiligten der Arbeitgeber- und der Arbeitnehmerseite.

Beschäftigung bis Ende 2029 gesichert

Zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat wurde nach Angaben der Landesregierung eine Beschäftigungssicherung bis einschließlich Dezember 2029 verhandelt. "Für die Zeit ab 2030 gibt es noch keine Lösung, die eine vollständige Kompensation für die auslaufende Produktion auf konstantem Beschäftigungsniveau bieten könnte", hieß es vom Ministerium. "Hintergrund dieser zeitlichen Begrenzung ist die geplante Verlagerung der Produktion von E-Sprinter-Modellen nach Polen."

Mercedes-Benz verwies darauf, dass das Unternehmen im Mai 2023 eine Neuordnung zu Vans kommuniziert habe. "Seitdem sind wir im Austausch mit unseren Sozialpartnern, um die vereinbarten Zukunftsbilder gemeinsam umzusetzen", teilte Mercedes mit. Inzwischen sei im Werk in Ludwigsfelde eine sogenannte Anlauffabrik für die Elektro-Plattform Van.EA etabliert worden. "Weitere Optionen werden in Abstimmung mit den Sozialpartnern geprüft."

Der Autobauer hatte im Mai 2023 angekündigt, dass er beim Geschäft mit Transportern seine Kosten deutlich reduzieren will, um die Wettbewerbsfähigkeit im Hinblick auf Kosten zu steigern und bei Elektromobilität führend zu sein.

Brandenburg will Ausgleich

Zuvor hatte die "Märkische Allgemeine" über die Einschätzung der Landesregierung berichtet. In Ludwigsfelde stellen rund 2.000 Beschäftigte Sprinter mit offenen Baumustern her. Mercedes-Benz bietet Sprinter mit fossilen Brennstoffen und Elektroantrieb - es gibt Werke in Ludwigsfelde, Düsseldorf und Charleston (USA).

Die Brandenburger Landesregierung dringt auf einen ausreichenden Ausgleich einer möglichen wegfallenden Produktion. Sie "sieht weiterhin Zukunftschancen für das moderne Werk in Ludwigsfelde mit seiner qualifizierten und hoch motivierten Belegschaft".

Die IG Metall will für das Werk kämpfen. "Wir wollen das nicht so hinnehmen", sagte der Erste Bevollmächtigte in Ludwigsfelde, Tobias Kunzmann. Am Samstag, 13. September, sei ein Aktionstag geplant. Der CDU-Landtagsabgeordnete Danny Eichelbaum rief Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) auf, die Zukunft des Werks zur Chefsache zu machen.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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