BMW: Konzernchef Reithofer in den Aufsichtsrat

Bei dem bayerischen Autobauer BMW geht eine Ära zu Ende - der Vorsitzende Norbert Reithofer verlässt den Vorstand in Richtung Aufsichtrat und warnt vor wirtschaftlichen Turbolenzen.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

München - BMW-Chef Norbert Reithofer hat zu seinem Abschied von der Vorstandsspitze vor wirtschaftlichen Turbulenzen gewarnt.

Zwar wolle BMW nach etlichen Rekordjahren 2015 erneut Bestwerte einfahren, es gebe aber viele Risiken, sagte der Manager auf der Hauptversammlung in München.

"Unser wirtschaftliches Umfeld ist wenig stabil", sagte Reithofer. "Solide Planung von heute kann schon morgen Makulatur sein." Zwar gebe es angesichts der guten Konjunktur in vielen Ländern viele Chancen - auf der anderen Seite aber auch viel Ungewissheit. So gehe in Brasilien und Russland der Automarkt weiter zurück.

Reithofer, seit 2006 BMW-Chef, sollte zum Ende des Aktionärstreffens den Vorstandsvorsitz an den bisherigen Produktionsvorstand Harald Krüger übergeben. Er selbst sollte dann in den Aufsichtsrat des Autobauers gewählt werden - trotz der Kritik etlicher Anteilseigner.

Lesen Sie hier: Athen leiht sich wieder kurzfristig Geld

Diese kritisierten vor allem, dass Reithofer ohne die vom Aktiengesetz eigentlich vorgesehene Pause von zwei Jahren dank einer Ausnahmeregel direkt in das Aufsichtsgremium wechsle. "Wir haben uns mit diesem Weg sehr schwer getan", sagte Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW).

Grundsätzlich lehne die DSW solche Wechsel ab, es gebe gute Gründe für eine längere Pause. Angesichts der Erfolge von Reithofer werde die DSW aber nicht gegen diese Wahl stimmen. Auch andere Redner kritisierten den Wechsel. Die Wahl Reithofers in den Aufsichtsrat galt wegen der Mehrheitsverhältnisse bei BMW als sicher.

Auch Ingo Speich von der Investmentfirma Union Investment äußerte sich ebenfalls kritisch. "Bei einem sofortigen Wechsel an die Spitze des Aufsichtsrates können Sie nicht unbefangen und neutral über das wachen, was Sie selbst geschaffen haben", sagte Speich. "Und Sie machen es für Herrn Krüger sogar noch schwerer, aus Ihrem Schatten zu treten".

Lesen Sie auch: Allianz profitiert von hoher Nachfrage nach Krankenversicherungen

Der scheidende Chef des BMW-Aufsichtsrats, Joachim Milberg, vereidigte den direkten Wechsel von Reithofer. Auf diese Weise blieben die "profunden Kenntnisse und Erfahrungen" Reithofers dem Unternehmen erhalten. Der Aufsichtsrat und große Aktionäre seien sich einig, dass der Wechsel im Interesse von BMW liege, sagte Milberg.

Milberg verzichtete auf seinen Posten, Reithofer sollte nach seiner Wahl auch dessen Nachfolge an der Spitze des Gremiums übernehmen. Insgesamt fiel die Kritik am Machtwechsel weit weniger deutlich aus, als zuvor gedacht. Stattdessen gab es für Reithofer und seine Kollegen vor allem Lob.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
Teilen
lädt ... nicht eingeloggt
 
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.