Berater wehren sich gegen die von Aigner geplanten Kontrollen
FRANKFURT/MAIN - Bank-Mitarbeiter fürchten den Einsatz von verdecktenTestkunden. Gewerkschaft sammelt 70000 Unterschriften von Bankangestellten gegen den Gesetztentwurf.
Verkaufstricks und Zahlenschiebereien anstelle echter Anlageberatung – bei den Stichproben der Stiftung Warentest schnitten Deutschlands Bankberatung nicht besonders gut ab. Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner plant deswegen den Einsatz verdeckter Testkunden, um den schwarzen Schafen unter den Bankberatern das Handwerk zu legen. Dagegen wehrt sich allerdings die Gewerkschaft Verdi.
Verdi übergab am Mittwoch 70000 Unterschriften von Bankbeschäftigten gegen den Gesetzesentwurf Aigners an den Sprecher des Bundestags-Finanzausschusses, Volker Wissing (FDP). Die Gewerkschaft beruft sich auf eine Art Befehlsnotstand ihrer Mitglieder: „Die Berater unterliegen dem Direktionsrecht ihres Arbeitgebers und müssen die Vertriebsvorgaben erfüllen“, sagte Verdi-Vorstand Uwe Foullong. Der Gewerkschafter beklagt, die Beschäftigten würden „kriminalisiert“.
Hans-Bernd Wolberg von den Genossenschaftsbanken in Nordrhein-Westfalen warnte vor einer „Wirtschafts-Stasi". Der Bankenexperte Wolfgang Gerke kritisierte die Pläne ebenfalls. „Gegenüber den Mitarbeitern grenzt das schon an Big-Brother-Methoden", sagte er.
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