Seat Leon: Modernste Technik in schicker Schale
München - Der Leon basiert auf der selben Plattform wie der Golf 8 und der ebenfalls neue Skoda Octavia und steht für die knackigere Seite des Lebens – was sich speziell beim Design und beim Fahrwerk bemerkbar macht. Zunächst mal ist der Leon gegenüber seinem Vorgänger etwas in der Länge gewachsen, um gut acht Zentimeter auf 4,37 Meter. Noch eine wichtige Kennzahl: Der Radstand wuchs um fünf Zentimeter, was alle Passagiere, aber speziell die auf der Rückbank, dankbar zur Kenntnis nehmen. Anders gesagt: Es geht spürbar luftiger zu. Der Kofferraum schluckt bei voller Bestuhlung 380 Liter – ein ordentlicher Wert.

Massiv aufgerüstet hat Seat bei der Elektronik. So hat das vielfach einstellbare Digital-Cockpit Einzug gehalten. Es gibt neue Assistenzsysteme und die Sprachsteuerung zeigt sich sehr verständig, etwa bei der Suche nach Restaurants oder sonstigen Versorgungsstationen. Der Testwagen war unter anderem mit Rückfahrkamera, schlüssellosem Zugang, induktiver Ladestation, DAB+-Radio und sonstigen Finessen ausgestattet. Das ist alles sehr angenehm, kostet aber extra.
"Xpression" sorgt beim Seat Leon für Fahrspaß
Fürs besonders geschmeidige Fahrverhalten war das in der getesteten Ausstattungsvariante Xpression ebenfalls optionale Dynamik-Paket mit Adaptiver Fahrwerksregelung und Progressivlenkung (815 Euro) verantwortlich. Wirklich eine Freude, wie der Leon damit um die Ecken schnürt und mühelos auch sehr flotte Richtungswechsel wegsteckt.

Mit dem 130 PS starken TSI, des noch mit spanischer Zulassung angelieferten Testwagens, hat das Fahrwerk jedenfalls keine Probleme. Und der Komfort bleibt auch in der sportlichsten Abstimmung und trotz der montierten 18-Zöller nicht auf der Strecke: Der so ausgestattete Spanier gibt sich straff, aber nicht hart.
Seat Leon: Kosten in der "Xpression"-Variante
Die Xpression-Version hat neben dem Virtual Cockpit unter anderem Sportsitze vorne, beleuchtete Einstiegsleisten, Climatronic, das Licht- und Sicht-Paket, Voll-LED-Scheinwerfer, LED-Rückleuchten, ein dynamisches LED-Band am Heck, die Ultraschall-Einparkhilfe hinten, Nebelscheinwerfer mit Abbiegefunktion sowie elektrisch einstell- und bezeizbare Außenspiegel an Bord – und das zum Preis von 25.750 Euro in der ausprobierten Kombination mit dem 1,5-Liter-TSI und Sechsgang-Handschaltung. Der angenehm ruhig agierende Benziner beschleunigt den 1.300-Kilo-Wagen übrigens in 9,4 Sekunden auf 100 Sachen und macht ihn maximal 213 km/h schnell. Der Testverbrauch pendelte sich im tendenziell flotten Mischbetrieb auf 6,4 Liter ein – weniger wäre auch möglich gewesen.

Die Bedienung über das mit dem Navi und der Sprachsteuerung kombinierte 10-Zoll-Display hinterlässt wie beim Golf 8 einen etwas zwiespältigen Eindruck. Manches ist ganz einfach, etwa die Temperaturregelung über je eine rote und eine blaue Taste unter dem Touchscreen. Aber simple Vorgänge wie beispielsweise die Sitzheizungseinstellung erfordern mehrere Schritte – das erhöht die Ablenkungsgefahr. Reine Gewohnheitssache ist dagegen die Touch-Bedienung etwa fürs Licht: Einmal probiert und es klappt.
Verarbeitung auf VW-Niveau
Verarbeitungsqualität und Wertigkeit der verwendeten Materialien sind auf dem Niveau der Konzernmutter in Wolfsburg – man fühlt sich im neuen Leon sofort wohl und fasst alle Bedienelemente gerne an. Rundum positiv ist auch der Außenauftritt des Kompakten: Die Designer haben einen guten Job gemacht und das typische Seat-Aussehen evolutionär weiterentwickelt. Man kann auch sagen: Der Leon zieht viele Blicke auf sich.
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