Opel greift nach den Sternen
München - Der Andrang bei der Händlerpremiere am letzten Wochenende hat es gezeigt: Das Interesse am neuen Opel Astra ist riesengroß. Für die Rüsselsheimer bedeutet er laut ihres Chefs Karl-Thomas Neumann „einen Quantensprung“. Der ewige Golf-Gegner ist deutlich leichter, fescher und geräumiger als sein etwas größerer Vorgänger. Und er ist technisch absolut up to date.
Fünf Benziner und drei Dieselaggregate sind vom Start weg zu haben, sie leisten zwischen 95 und 200 PS – das sollte für die Kompaktklasse erst einmal reichen. Ein echter kleiner Hightech-Leckerbissen ist der neue, 105 PS starke Dreizylinder-Turbobenziner, der im Astra einen sehr munteren und akustisch zurückhaltenden Auftritt hinlegt. Seine Fahrleistungen können sich sehen lassen: Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 200 km/h, von 0 auf 100 sprintet der Fronttriebler in 11,2 Sekunden, der Normverbrauch liegt bei 4,4 Litern.
Den preislichen Einstieg in die Astra-Familie markiert der 100 PS starke 1,4-Liter-Einstiegsbenziner für 17.260 Euro, die Dreizylinder-Variante ist wegen des technisch aufwendigeren Aggregats 700 Euro teurer. Für Diesel-Fans geht es bei 20.260 Euro los, damit ist der Einstieg sogar 650 Euro günstiger als bisher. Der 1.6 CDTI ist in drei Leistungsstufen von 95 bis 136 PS zu haben. Astra-Verbrauchschampion ist die Diesel-Version mit 110 PS, die auf einen Normverbrauch von 3,4 Liter pro 100 Kilometer kommt.
Bis zu 200 Kilo hat der Astra gegenüber dem recht pummeligen Vorgänger abgespeckt, das kommt neben dem Verbrauch auch der Dynamik und dem Fahrverhalten zugute. Auch ohne elektronisch gesteuerte Fahrwerke, wie sie der Golf auf Wunsch bietet, kann der Kompakte aus Rüsselsheim mit seinem sicheren und komfortablen Auftritt überzeugen. Das Platzangebot ist besser als im größeren Vorgänger, das Kofferraumvolumen von 370 bis 1210 Litern ist klassengerecht, das Ladeabteil gut zugänglich und ebenso gut nutzbar.
Einen gewaltigen Sprung hat der Astra in Sachen Vernetzung gemacht. Neben einer ganzen Reihe von Assistenzsystemen lassen sich per IntelliLink-Infotainment-System die Funktionen von Smartphone oder iPhone auf den Bildschirm holen. Außerdem können die Astra-Fahrer per Opel OnStar auf Knopdruck ihren persönlichen Assistenten um Unterstützung bitten – im Fall eines Unfalls schickt das System selbsttätig Hilfe los.
Ein wichtiger Schritt zur Demokratisierung neuer Technologien: Opel bietet den Astra als ersten Kompakten mit Voll-LED-Matrix-Licht an, das außerhalb der Stadt das Fahren mit permanentem, blendfreiem Fernlicht ermöglicht, indem Entgegenkommende und Vorausfahrende einfach partiell ausgeblendet werden. Ebenfalls neu: Von der Aktion Gesunder Rücken (AGR) zertifizierte Sitze sogar mit Massagefunktion und neben der Sitz- auch eine Lenkradheizung.
Wer sich beim Ankreuzen der feinen Zutaten und diverser Ausstattungspakete nicht zurückhält und sich dazu noch die stärkeren Motoren gönnt, hat locker 30 000 Euro und mehr auf der Rechnung stehen. Doch das ist bei der Konkurrenz auch nicht anders.