Honda Jazz: Der Verwandlungskünstler
MÜNCHEN/NÜRNBERG - Der Honda Jazz ist ein gutes Beispiel für höchste Variabilität. Er ist außen kompakt und bietet innen deutlich mehr Platz als viele größere Autos
Er ist eine feste Größe im Hause Honda – und in seiner aktuellen Inkarnation noch praktischer denn je. Gemeint ist der Jazz, das kleine Transportwunder, das Vorbild an Variabilität. Die AZ konnte sich ausführlich von den inneren Werten des kleinen Japaners überzeugen.
Wobei das klein nur auf die äußeren Abmessungen zutrifft. Mit einer Länge von gerade mal 3,90 Metern rangiert der Jazz zahlenmäßig ziemlich weit unten. Beim Transportvolumen allerdings lässt er locker deutlich größere Automobile links liegen.
Das geht schon beim Kofferraum-Volumen los: 399 Liter passen hinten rein – da kann nicht einmal der Golf mithalten. Weil der Tank unter den Vordersitzen liegt, entfaltet die Rücksitzanlage eine geradezu überwältigende Vielseitigkeit. Mit einem Handgriff können die Einzelsitze hinten versenkt werden. Und wenn die Sitzpolster wie beim Kinosessel hochgeklappt werden, passen bis zu 1,28 Meter hohe Gegenstände rein – wenn’s sein muss, sogar ein Mountainbike. Das soll dem Jazz erst mal einer nachmachen.
Die Bedienung von Schaltern und Hebeln bedarf für Honda-Neulinge einer kurzen Eingewöhnungszeit. Aber dann flutscht es. Die Sitze sind angenehm geformt, die leicht erhöhte Position hinter dem Lenkrad kommt nicht ganz so gelenkigen Passagieren zugute – Ein- und Aussteigen wird zum Kinderspiel.
Das Fahrwerk ist nicht unbedingt Sportwagen-tauglich, aber es reicht für eine normale, vernünftiges Fahrweise völlig aus. Obwohl der getestete 1,4 Liter-Motor mit 100 PS durchaus auch für flottere Fahrweise zu haben war. Untenrum wirkt er zwar ein bisserl sehr ruhig.
Wenn der Drehzahlmesser in die Höhe klettert, kommt durchaus eine ordentliche Portion Dynamik auf, wie man sie im Jazz eigentlich gar nicht erwartet. Aber man kennt ja die kleinen, knackigen Honda-Sportmotoren.
Trotz eher flotter Fahrweise kam der Test-Jazz mit 6,2 Liter Super auf 100 Kilometer aus, bei einer Extrem-Langsam-Testfahrt zeigte der Bordcomputer knapp über vier an. Das geht also auch. Sechs Airbags, Dreipunkt-Sicherheitsgurte für alle Passagiere sowie das bei Honda Vehicle Stability Assist (VSA) genannte ESP sind in allen Modellen serienmäßig. Auch in Sachen Sicherheit gibt sich der Allzweck-Honda also keine Blöße. 12550 kostet Jazz-Fahren mindestens, für die 1,4 Liter-Version muss man ab 17590 Euro ausgeben.
Rudolf Huber